15. Münster Online Marketing Meetup: Skalierbares Broken-Linkbuilding

15. Münster Online Marketing Meetup: Skalierbares Broken-Linkbuilding

Trotz recht hoher Anmeldezahlen war es dann doch eine überschaubare Ansammlung von Interessierten, die Matthias Kampmann zum Thema Linkbuilding mithilfe von Broken Links begrüßen durfte. Mit seinem Vortrag bot Matthias Kampmann, geschäftsführender Gesellschafter der DREIKON OHG aus Münster, einen spannenden Workflow für den Aufbau von Links für eigene oder Kundenprojekte. Im Fokus steht dabei die Recherche nach nicht funktionierenden Verlinkungen. Broken Links entstehen, wenn ein Webseitenbetreiber sich dazu entschließt, Inhalte von seiner Website zu entfernen, auf die aber von anderen Websites verlinkt werden. Da der Webseitenbetreiber nicht jeden davon darüber unterrichtet, dass er Inhalte gelöscht oder verschoben hat, bleiben Links auf anderen Websites oftmals unkontrolliert und bestehen. Hier bietet sich ein Ansatz aus dem Workflow von Matthias Kampmann an: Wenn man selbst ähnliche Inhalte als die gelöschten besitzt, schreibt man die Webseiten an, die auf den gelöschten Inhalt verlinken, und bietet ihnen an, seinen eigenen Inhalt auf diese zu verlinken. Zack, schon hat man wieder einen Link mehr in seinem Backlinkprofil!
Matthias Kampmann von DREIKON GmbH stellt seinen Workflow für skalierbares Broken Linkbuilding vor.
Interessante Zuhörer beim 15. Münsteraner Online Marketing Meetup zum Thema Linkaufbau mit broken Links
Matthias Kampmann erklärt seinen Workflow um mit Broken Links professionelles Linkbuilding durchzuführen.

Goldgräberstimmung bei der Suche nach Link-Nuggets

Allerdings ist die Recherche nach Broken Links mit der Tätigkeit des Goldschürfens vergleichbar. Ganz so einfach und schnell gelangt man leider nicht an potenzielle Websites, die auf nicht mehr existierende Inhalte verweisen, zu denen man selbst aber Alternativen anzubieten hat.

Damit nun aber doch ein paar Goldnuggets in der Pfanne landen, ist es essentiell, dass eine große Menge an Informationen im Vorfeld für die Auswertung zur Verfügung steht. Eine ausführliche Recherche nach Suchbegriffen in Kombination mit Operatoren wie „Links“, „Empfehlungen“, etc. liefert bei Google eine ansehnliche Liste mit in Frage kommenden URLs, auf denen nach Broken Links gesucht werden kann. Ein nützliches Tool hierbei ist das gute alte Scrape Box, das Schweizer Taschenmesser der SEO. Mithilfe des Keyword-Harvesters und ein paar Proxies liefert Scrape Box dann in Windeseile eine Liste mit URLs, die dann im zweiten Schritt wieder mit Scrape Box nach Broken Links durchsucht werden können. Selbstverständlich darf aber auch das wesentlichste SEO-Tool, das „Brain 2.0“, verwendet werden, um die Ergebnisse auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen.

Lohnende Links auswerten mit Backlinkdatenbanken

Backlinkdatenbanken wie Majestic SEO oder ahrefs.com liefern anschließend Informationen zu den in Frage kommenden Linkquellen und können einschätzen, ob es sich überhaupt lohnt Links von den jeweiligen Seiten zu erbeten.

Nach und nach erhält man so eine Liste mit Domains, von denen ein Broken Link zu einem Inhalt ausgeht, zu dem man selbst eine Alternative anbieten könnte. Matthias nutzt in der Abwicklung der Kommunikation das Programm Pitchbox. Ein wenig Fleißarbeit ist hier noch von Nöten, um die Kontaktdaten der Websites herauszufinden. Und dann braucht es noch griffige E-Mail-Templates, um über das Programm die Linkanfragen abzuschicken.

Zusammenfassend bedeutet das also:

  • über Suchbegriffe zum eigenen Thema in Kombination mit Operatoren wie „Links“, „Linkempfehlung“, etc. eine große Liste an URLs sammeln
  • diese URLs nach Broken Links durchsuchen
  • nicht mehr existierende Inhalte überprüfen, ob eigene Inhalte vorhanden sind, ggf. selbst erstellen lassen
  • Webseiten mit Broken Links anschreiben und eigenen Content als Alternative zur Verlinkung anbieten
Für Broken Linkbuilding werden nur wenige Tools benötigt um mit dem Goldschürfen nach Linknuggets zu beginnen.
Matze rät beim Broken Linkbuilding so viele Daten wie möglich im Vorfeld zu sammeln um ein besseres Aufwand Nutzen Verhältnis zu erreichen.
Matthias Kampmann auf dem 15. Münsteraner Online Marketing Meetup

Als “Special Tipp” nannte Matthias Kampmann noch das Buch von Eric Ward, “Ultimate Guide to Linkbuilding”, welches auch direkt vom Chef für die eigene Online-Profession Bibliothek bestellt wurde.

Meetup verpasst und völlig ohne Wissen, wie der Backlinkaufbau mit Broken Backlinks funktioniert?
Sie brauchen Backlinks? Wir helfen weiter!

OMK 2019 Recap: So war es auf der Online Marketing Konferenz in Lüneburg

OMK 2019 Recap: So war es auf der Online Marketing Konferenz in Lüneburg

Thomas und Phillip waren für uns am 19. September bei der diesjährigen OMK in Lüneburg dabei. Um möglichst viel mitnehmen zu können, haben sie sich vor Ort aufgeteilt. Doch bei über 40 Vorträgen auf insgesamt 7 Stages konnten sie nur einen kleinen Teil dieser riesigen Veranstaltung mitnehmen.

Wie sie sich durch die Masse der 1.500 Teilnehmer gekämpft haben und ob sie auch immer einen Sitzplatz ergattern konnten, das berichten sie in unserem Recap!

Von Brandlove, Customer Journey und Social Media

Phillip ist bei Online-Profession Teil des Social Media-/Paid-Advertisment-Teams und hat sich hierzu die passenden Vorträge herausgefischt. So hat er die OMK erlebt:

Prof. Dr. Jürgen Seitz: Marketing Innovation – Klassische Markenbildung funktioniert nicht mehr

Der erste Vortrag, den ich besucht habe, hielt Prof. Dr. Jürgen Seitz, seines Zeichens Professor für Marketing, Media and Digital Industries an der Hochschule der Medien in Stuttgart. Er beschäftigte sich mit Brandlove, wie man diese aufbaut und wie man durch bzw. mit ihr mehr Erfolg erreicht. Eine Brandlove oder auch generell eine Positionierung zu einer Marke kann durch Botschaften erreicht werden. Als Beispiel nannte Seitz Amazon: hier steht nicht die Brandlove im Vordergrund, sondern die Botschaft. Wichtig ist für uns bei Amazon also nicht die Marke an sich, vielmehr geht es uns darum, dass wir als Kunde an erster Stelle stehen, unsere Pakete pünktlich erhalten und einfach auf eine riesige Produktauswahl zugreifen können. Die Kundenerlebnisse, die persönliche Experience ist also viel wichtiger. Ich muss nicht das Produkt einer Marke lieben, sondern die Botschaft. Die Story macht den Erfolg aus.

Aber was ist die Story des Unternehmens? Menschen lieben Geschichten und können durch besonders gute eine Brandlove aufbauen. So lässt sich im Endeffekt auch eine Marke durch Storys aufbauen. Entscheidend ist, dass der Kunde die Story der Marke und ihr Image mag. Durch einen persönlichen Bezug differenziere und bevorzuge ich die eine Marke gegenüber der anderen. Auch nicht zu unterschätzen ist der Wunsch des Kunden nach Bequemlichkeit. Beispiel Uber: Beim Taxi fahren finden wir es lästig, am Ende noch sitzen bleiben zu müssen um zu bezahlen. Kein Problem bei Uber: Hier zahlt man über die App und kann sofort aussteigen, wenn man am Ziel ist, ohne noch 1 bis 2 Minuten fürs Bezahlen zu vergeuden.

Jens Fauldrath: OnPage SEO Audit – Warum ein Tool kein Audit kann

Jens‘ Vortrag war richtig gut und wie von ihm gewohnt sehr unterhaltsam! Er ist Geschäftsführer und Gründer der Agentur [get:traction] und hat über Audits gesprochen. Ein Audit kann immer nur den jeweiligen IST-Zustand aufzeigen: Um diesen zu ermitteln greift Jens zunächst auf die Google-Analytics- und die Google-Search-Console-Daten zu. Nach deren Analyse folgt der Content-Audit und eine Wettbewerbsanalyse. Maßnahmen zur Optimierung lassen sich so herausfiltern – was letztendlich sehr wichtig für die Customer Journey ist!

Ein gutes Audit führt Fehler auf ihre Ursachen zurück und berücksichtigt die Ziele der Website, sowie die Ressourcen und Fähigkeiten des Websitenbetreibers.
Jens Fauldrath

Geschäftsführer und Agenturgründer, [get:traction]

Die Customer Journey durchlebt der Kunde dann in verschiedenen Phasen:

  • Non Aware = Kunde weiß noch nichts von seinem Problem
  • Problem Aware = Kunde kennt sein Problem
  • Solution Aware = Kunde kennt die Lösung zu seinem Problem
  • Product Aware = Kunde kennt das Produkt, das er für die Lösung braucht
  • Phasendurchlauf wiederholt sich so lange bis zum Kauf

In jeder dieser Phasen muss dem Nutzer mit der richtigen Ansprache begegnet werden. Ein Nutzer in der Problem Aware-Phase kann noch nicht viel mit dem direkten Produkt anfangen. Da wird zuvor eine informative Landingpage benötigt, um die Phasen Problem Aware bzw. Solution Aware zu durchlaufen.

Felix Beilharz: 11 knackige Social Media Hacks

Versprochen hat Felix Beilharz, der Online-Marketing-Experte und Speaker, 11 Hacks – abgeliefert hat er am Ende 13!
Die 5 Hacks, die mir am stärksten im Gedächtnis gebliebenen sind, lauten:

1. Teilen von Content
Längere Blogposts werden wesentlich öfter geteilt als kürzere – das belegt sogar eine Studie. Das Gleiche gilt für vertrauenswürdige Inhalte, welche logischerweise ebenfalls häufiger geteilt werden. Vertrauen kann man beispielsweise durch Autorenbiographien am Ende eines Blogposts erzeugen.

2. Trigger für Viralität/Interaktion
Emotionen sind der Trigger für Viralität/Interaktion, z.B.: Provokation und Polarisierung, Zugehörigkeit/Wir-Gefühl, Angst, Nostalgie, Narzissmus.

3. Social Spionage
Social Media-Ads können mit dem Tool Bigspy ausspioniert werden.

 
 

4. Effektivere Instagram-Stories
Es gibt Tools, mit denen man die angeschauten Punkte einer Story Ad nachvollziehen kann. Sie funktionieren sozusagen wie eine Heat Map, die anzeigt, wo genau der User hinschaut. Dadurch kann man ermitteln, dass weniger Inhalte in einer Story besser funktionieren, als viel Bling Bling, etc. Das garantiert auch, dass sich der User stärker auf die Person konzentriert, die spricht.

5. Deeplinks für Apps
Wenn ich auf meiner Website einfach nur mein IG-Profil verlinke und der Nutzer dort drauf klickt, öffnet das Handy den Browser und darin Instagram (denn vermutlich ist niemand im Browser auf IG angemeldet). Besser wäre es, einen Deeplink zu erstellen, der dann automatisch die App auf dem Handy öffnet. Bestes Tool dafür: www.urlgeni.us

Über Datenanalyse, Foodboom und Keywordrecherche

Thomas ist SEO-Consultant bei Online-Profession, ist also einem etwas anderen Interessensschwerpunkt gefolgt. Das ist sein Bericht:

Tom Alby: Sherlock Holmes der Daten oder die Kunst der Interpretation

Da der Raum „Masterclass 3“ im 1. Stock leider viel zu klein gewählt war, wurde ich mit vielen anderen Interessenten an der Tür abgewiesen. So habe ich mir anstelle das Vortrags von Anke Probst Tom Alby reingezogen und wie er als Sherlock Holmes Daten interpretiert. Tom Alby ist Chief Digital Transformation Officer bei Euler Hermes Deutschland. Und wie bei eigentlich jedem anderen Beitrag über Datenanalyse findet sich auch in seinem Vortrag der wohl wichtigste Anhaltspunkt wieder: Ohne Ziele sind KPIs völlig unnütz.

Alle Daten sind sinnlos, wenn damit nichts gemacht wird.

Tom Alby

Chief Digital Transformation Officer, Euler Hermes Deutschland

Auch ich habe es erlebt und bin teilweise selbst dem Wahn verfallen möglichst alle Daten zu sammeln, die ich nur kriegen kann. Rückblickend liegt ein Großteil dieser gesammelten Informationen immer noch ungenutzt auf irgendeinem Datenspeicher herum. Die dort hinein investierte Zeit hätte ich mir genauso gut sparen können und besser auf gezielte Daten und deren Analyse verwenden sollen. 

Wenn Google Analytics auf einer Website eingebunden wird, ohne weitere Features und Tags zu implementieren, bleiben einige Informationen auf der Strecke. So beispielsweise die Verweildauer: Diese wird gemessen von der ersten (Besuch der Website) bis zur letzten Aktion auf der Website. Und genau hier liegt das Problem: Google Analytics kann nicht erkennen, wann ein Nutzer die Website verlässt, weil er durch das Verlassen der Website keine trackbare Aktion verursacht. Folglich wird die Verweildauer auch nicht korrekt berechnet.

Google Trends ist eines der coolsten Datenanalyseprogramme von Google, wird aber von vielen Nutzern schlichtweg missverstanden. Die Informationen in Trends sind normalisierte Durchschnittswerte, die auf einen Zeitraum berechnet werden. D.h. nur weil es einen Peak bei einer Anzeige gegeben hat, bedeutet das noch lange nicht, dass es sich um einen gravierenden Zuwachs der Suchanfragen handelt. Verändert man den Zeitraum um den Peak herum, ist dieser meist gar nicht mehr vorhanden. In Trends lassen sich quasi auch Äpfel mit Birnen vergleichen. Daraus kann man dann aber natürlich selbst eine Ableitung kreieren, die einem gut passt.

Malte Steiert: F*ck up Stories und Erfolge eines Gründers – Foodguide meets Red Bull Basement University

Persönlich als „Foodie“-Interessierter habe ich mir die Beiträge von Malte Steiert, Co-Founder und CEO von Foodguide, und Sebastian Heinz (FOODBOOM) vorgemerkt und tatsächlich diesmal auch einen Platz bekommen.

Herr Steiert berichtete zunächst über seine Fehler und Fehltritte in der Geschichte von Foodguide. Ein Klassiker war, dass bei der Ausstrahlung von „Die Höhle der Löwen“ sein Server die plötzliche Besucherlast nicht verarbeiten konnte. So hat er sich innerhalb kürzester Zeit 400 Ein-Stern-Bewertungen eingehandelt. Er und sein Team haben fast ein Jahr benötigt das Bewertungslevel auf mittlerweile 3,5 anzuheben.

Anschließend ging es in dem insgesamt 20-Minütigen Beitrag um die Aktion eines großen Energy Drink-Herstellers, bei dem Studenten Ideen einreichen können, um das Leben auf dem Campus zu verbessern, zu verschönern, zu optimieren. Warum diese Aktion bei der Entstehung von Foodguide hätte helfen können, ist mir nicht ganz klar geworden. Vielleicht hätte so eine Aktion die App noch mehr beflüüügelt.

Sebastian Heinz: Cash for Content: Wie es FOODBOOM gelingt, publizistische Arbeit im digitalen Bereich angemessen zu refinanzieren

Die Entstehungsgeschichte von FOODBOOM und wie sich daraus die vielen verschiedenen Vermarktungsstrategien von Sebastian Heinz, dem Geschäftsführer von FOODBOOM, und seinem Team entwickelt haben war sehr unterhaltsam. FOODBOOM hat ab sofort einen Follower mehr! Dadurch, dass die vielen Rezeptportale auf UGC bauen und dementsprechend leider oftmals nicht nur fehlerhafte Rezepte, sondern auch schlechtes Bildmaterial dazu geliefert wird, hat es sich FOODBOOM zur Aufgabe gemacht, hochwertige Inhalte zu schaffen. Und das zahlt sich aus. Nicht nur, dass etliche Marken feste Kooperationen mit FOODBOOM eingegangen sind, auch eine große Supermarktkette lässt ein auf ihr eigenes Label gebrandetes Konzept von FOODBOOM umsetzen.

Vorteil ist, dass bei den vielen Kooperationen auch zusätzliches Film- und Bildmaterial anfällt, das direkt weiterverwendet werden kann. Eine richtig gute und runde Sache.

Norman Nielsen: Marketing in an Assistant world – So gewinne ich maximale Aufmerksamkeit!

Aus Norman Nielsens (brandkraft) Vortrag habe ich einige Tooltipps mitgenommen: Rascasse z.B. ist eine KI-basierte Audience Intelligence. Rascasse analysiert das Online-Verhalten von definierten Zielgruppen über verschiedene Quellen hinweg. So können Zielgruppen sehr genau angesprochen werden.

Als Customer Care-Tool empfahl Norman das Ultimate AI Tool. Die Künstliche Intelligenz gibt den Mitarbeitern im Callcenter Textvorschläge zur Behebung von Kundenproblemen. Bezüglich der Nutzung von Mobilgeräten hatte Norman für die Zuhörer den Tipp, sich mit PWA zu befassen. Die Funktion Add to Home fügt auf dem Smartphone einen Button hinzu, der mit der Website verlinkt ist. Auf dem Smartphone sieht der Button wie eine App aus. Der Nutzer klickt drauf und schon ist er im Internet auf der Website. Wenn jetzt noch Inhalte vorgeladen werden, merkt der Nutzer noch nicht einmal, wenn er sich in einem Bereich mit schlechter Netzabdeckung befindet. Die meisten Daten sind ja schon vorher geladen worden. Auch Amazon hat zum Thema Ladezeiten eine Studie durchgeführt, bei der sich herausstellte, dass bereits bei einer Verlangsamung um 100 ms mit 1% Umsatzeinbußen zu rechnen ist.

Da Norman in seiner Vergangenheit eine Unmenge an Content hat schreiben lassen, kam er auch an AX Semantics nicht vorbei. Man lädt seine produktspezifischen Informationen hoch und die Maschine erstellt passende Produkttexte.

Ein weiteres cooles Tool ist Talk to Transformer. Hier gibt man einen einleitenden Satz vor und die künstliche Intelligenz generiert die Fortführung der Geschichte. Zitat von Norman: „Das würde ich sogar meiner Tochter als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen.“ Im Englischen klappt das alles ganz prima. Versuche in deutscher Sprache sind dagegen eher – naja, mittelmäßig ausgefallen.

Alles in allem hat uns Norman etliche Tools mitgebracht, bei denen die Inhalte der eigenen Website individualisiert werden können. Mit Hilfe von Personalisierungen dieser Inhalte auf den einzelnen Nutzer lassen sich deutliche Umsatzsteigerungen erreichen, wie es bei der Website von zoro.com der Fall war. Diese hatten die Navigation an das Verhalten der Nutzer angepasst. Soll heißen: Ein männlicher Nutzer interessiert sich aufgrund seines Suchverhaltens nicht für rote Damenpumps, folglich hat zoro.com diesen Bereich der Navigation nicht eingeblendet. Das Ergebnis: 10% mehr Umsatz.

Damit Normans Lieblingsthema „Voice Search“ nicht zu kurz kam, gab es auch hier noch ein paar Tipps, wie z.B. dass die Inhalte dringend mit Rich Snippets ausgezeichnet werden sollten und deren Inhalte entsprechend optimiert werden. Denn diese werden von den Voice Search Maschinen in 90% aller Fälle vorgelesen. Hier muss man also ein wenig Marketingverstand mit einfließen lassen, um so auch die aktuell vielleicht noch kleinere Zielgruppe abzuholen.

Benedikt Kirch: Content-Marketingstrategie: Wie gelingt es OBI, in den Suchanfragen stets ganz oben zu landen?

Benedikt, Team-Manager SEO bei OBI, gab Einblicke in die Strategie von OBI, die sich in allererster Linie auf hochwertigen Content stützt. Dabei geht man konkret auf die Probleme ein, die die Kunden bei ihren Heimwerkprojekten haben. So können Websitebesucher bereits bei der Beantwortung einer Frage in die Customer Journey eingefügt werden und im besten Fall zu zahlenden Kunden konvertieren.

Bei der Priorisierung des Contents, also der Entscheidung, zu welchen Problemen und Fragen Inhalte erstellt werden, spielt eine Analyse der dazu passenden Produkte massiv mit ein.

Wie hoch ist deren Marge? Gibt es überhaupt passende Produkte im OBI-Sortiment? Wenn nein, macht es Sinn diese Produkte mit aufzunehmen? Wie hoch ist die Nachfrage nach Produkten? …

Ein sehr cooler Beitrag von Benedikt, der mal wieder zeigt, wie umfangreich und wichtig eine Keywordrecherche ist und welchen Nutzen in den verschiedensten Bereichen man aus den daraus gewonnenen Informationen ziehen kann.

Ein krönender Abschluss: Influencer-Marketing

Jean-Paul Daniel & Tom Nollau: Warum Marken immer noch bares Geld verbrennen – und wie es besser geht

Zum Abschluss eines vollgepackten Konferenztages haben sich Phillip und Thomas einen letzten Vortrag noch zusammen angehört. Jean-Paul Daniel und Tom Nollau haben über Influencer Marketing gesprochen und ihre 3 Gebote mit den Teilnehmern geteilt:

  1. Gebot: Kampagnen ganzheitlich denken
    Influencer-Marketing sollte nie isoliert betrachtet werden, sondern immer als Teil der ganzen Kampagne.
  2. Gebot: Content von Influencern selber nutzen
    Den bereits bestehenden Content von Influencern kann man sinnvoll selber nutzen. Dafür geht man Kooperationen ein.
  3. Gebot: Wirkung immer messen
    Die Messung erfolgt über die Marktforschung. Da für Instagram höhere Budgets bereit gestellt werden können, verschieben sich die KPIs.

Betonen kann man an dieser Stelle auch noch den Wert eines Likes oder eines Kommentares – dieser steigt logischerweise mit dem Alter des Users. Jüngere Nutzer geben ein Like oder hinterlassen einen Kommentar auch als einfaches Zeichen dafür, dass sie einen Post gesehen haben. Ältere Nutzer hingegen liken tendenziell nur, wenn sie vom jeweiligen Post überzeugt sind.

Unser Fazit zum OMK 2019

Wie im letzten Jahr war die OMK auch dieses Mal eine Reise wert. Schade war nur, dass man teilweise nicht in die Wunschvorträge kam, da es schlichtweg zu wenig Platz in manchen Räumen gab. Der Andrang war also extrem stark, die Besucher entsprechend motiviert und bis auf ein paar Kleinigkeiten kann man nur sagen: Danke an Web-Netz und die Leuphana Universität, die die OMK möglich machen. Wir kommen nächstes Jahr gerne wieder!

 

Bilder: web-netz/ Jan Axmann, KAIPS Marketing und web-netz/ Kevin Nöst

14. Münster Online Marketing Meetup: Erfolgreich durchstarten mit Instagram-Stories

14. Münster Online Marketing Meetup: Erfolgreich durchstarten mit Instagram-Stories

Am 19. September 2019 haben wir dem Meetup-Vortrag von Julia Leutloff, dem Head of Social Media der Online-Marketing-Agentur Bloofusion, gelauscht und viele spannende Insights in das Thema Instagram-Stories erhalten. Julia ist im Bereich Social Media-Marketing ein absoluter Profi. Und da Instagram-Stories immer wichtiger werden, waren wir kein Bisschen überrascht, wie groß der Besucherandrang war.

Die Instagram-Story

Eingestiegen ist Julia mit den grundsätzlichen Fakten zu Instagram-Stories: Diese wurden im August 2016 eingeführt und ermöglichen seit März 2017 den Zugriff für alle User. Bei täglich etwa 500 Millionen Nutzern kann man Instagram-Stories durchaus als den neuen Feed bezeichnen. Umso interessanter dürften sie entsprechend für Unternehmen sein. Lässt sich hier doch wunderbar Werbung platzieren und Unternehmensziele wie die Vergrößerung der Markenbekanntheit und der Reichweite ansteuern.


Instagram-Stories für Unternehmen – darauf kommt es an:

  • für die Ads stets den Werbeanzeigenmanager nutzen
  • um 1.000 Leute zu erreichen im Schnitt ca. 3,50€ einplanen
  • Ads bewusst und nicht automatisch einbuchen

Unternehmen profitieren dabei vor allem auch von der automatischen Vollbild-Unterstützung. So kann die eigene Zielgruppe nämlich parallel auf Instagram und Facebook erreicht werden.


Tipp!
Asset Customization-Funktion
Die Grafiken sehen super aus und werden nachweislich auch von Usern angeklickt. Das beste Storyformat ist 16:9.

Das Story-Konzept

Wenn man eine Story-Ad erstellen will, ist es wichtig sich im ersten Schritt dazu ein Konzept zu überlegen: Was soll mit dieser Anzeige erreicht werden? Wie kann die Story dazu genutzt werden, um die vom Unternehmen vorgegebenen Ziele zu erreichen?

Instagram bietet viele Möglichkeiten an, die jeweilige Story einzigartig zu gestalten. So sind etwa die Instagram-Tablets eine schöne Neuerung, mit der man derzeit 6-sekündige Animationen abspielen kann (allerdings momentan nur für die Ziele Traffic, App-Installation und Conversions möglich). Templates befinden sich aktuell im Rollout: Man muss sich hier zwischen Hintergrundmusik und prominenter Darstellung des CTA-Buttons entscheiden.

Worauf muss ich noch achten?

  • Die idealen Maße einer Ad: 1920×1080 px
    > Achtung: Im oberen und unteren Videobereich müsst ihr etwas Platz lassen (jeweils ca. 13% bzw. 250px). Nur so könnt ihr sicher sein, dass keine wichtigen Elemente oder CTAs verdeckt werden.
    > Tipp: Sicherer Bereich = 1420×1080 px
  • Die optimale Menge an Text: 20%
    > Achtung: Wie bei allen Werbeanzeigen (z.B. bei Facebook) gilt, dass Anzeigen mit mehr als 20% Text entweder gar nicht oder nur gedrosselt ausgespielt werden.
    > Tipp: Als Startbild ein Thumbnail mit wenig Text ausspielen!
  • Die entscheidende erste Zeit: 3 Sekunden
    > Achtung: Durch die Nutzung von Tinder ist es das Zielpublikum gewohnt, schnell zu swipen. Daher gilt: Keine Zeit verschwenden! Schnelle, zielgerichtete Ads schneiden bei Verständnis, Relevanz und  Kaufabsicht immer besser ab.
    >Tipp: Intros können weggelassen werden, generell kurze Sequenzen sind zu wählen. Die Aufmerksamkeit muss direkt von Anfang an erzeugt werden. Dazu das Produkt in Aktion zeigen: Zeig was du hast!
  • Der perfekte Brand-Auftritt: direkt am Anfang
    > Achtung: Nutzer brauchen eine klare Handlungsaufforderung. Oftmals werden CTA-Buttons nicht genutzt, auch wenn diese extra prominent mit in die Anzeige eingebaut sind.
    > Tipp: Verzicht auf High-End, Nutzer sind an alltägliche Situationen durch Youtuber/Influencer gewöhnt, alles andere wirkt zu fremd.
  • Die alternativen Gestaltungsmöglichkeiten: immer nah am User
    > Achtung: Der Umfrage-Sticker kann derzeit nur bei Story-Platzierungen genutzt werden. Zwar werden 60% der Stories mit Ton gehört, die 40%, die sich die Storys ohne Ton anhören, dürfen aber nicht vergessen werden. Der Ton unterstützt das Storytelling. Untertitel und Musik sollten genutzt werden, damit beide Gruppen (mit und ohne Ton) mit der Ad bedient werden.
    > Tipp: Native Gestaltung wie Sticker, GIFs oder eventuell auch eine normale Story wirken. Dabei modern bleiben und nicht in alte, längst überholte Muster verfallen.

Die Tool-Tipps

Für die Erstellung guter Instagram-Story-Ads finden sich ebenso gute Hilfstools. Ihre Favoriten hat uns Julia kurz vorgestellt:

Stories Creator:
> kostenloses Kreativ-Tool
> bietet einige Templates an
> drei Textfelder zur Bearbeitung

Canva:
> zum Teil kostenlos, Pro-Variante für 12$/Monat
> verschiedene Vorlagen lassen sich individualisieren
> Bild- und Logo-Upload möglich
> freie Auswahl von Farben und Schriften

 

Creation Kit:
> hauseigenes Tool
> Upload eigener Bilder
> Dauer und Übergänge frei wählbar
> hat auch Vorlagen, die bearbeitet werden können
> maximale Länge von 15 Sekunden (somit ist sichergestellt, dass die Ads immer ausgespielt werden)

Storrito:
> eigentlich ein Story-Planungs-Tool, was zur Ad-Erstellung entfremdet werden kann
> möglich eigene Bilder und Videos hochzuladen
> im Kreativmodus kostenlos nutzbar, ansonsten 15€/Monat

Wave Video:
> kostenpflichtiges Video-Tool, in der Agentur-Version 33,25$/Monat
> mit verschiedenen Formaten (16:9 bis 9:16)
> Templates helfen bei der Gestaltung
> Alternativen zu Wave: Pro, Promo, Lumen 5

Und dann gibt es natürlich noch Story-Apps fürs Smartphone: In der Erstellung von Story-Ads können sie etwas einfacher, schneller und unkomplizierter als die genannten Desktop-Tools sein. Die bekanntesten Tools dürften wohl Cut Story, Inshot, Videoshop (Julias Favorit) und die App-Variante von Canva sein. Also, einfach mal ausprobieren!

Das Instagram-Fazit

Story Ads lohnen sich eigentlich immer. Das Ziel der Ad sollte dabei immer im Fokus stehen und die Besonderheiten des Formats berücksichtigen. Dann ist es auch als Nicht-Voll-Profi in Sachen Kreativität möglich, coole Story-Ads zu erstellen. 

Zum Abschluss eröffnete Julia dann noch eine kleine Fragerunde. Daraus nehmen wir mit, dass es bisher noch keine Untertitel-Lösung für Story-Ads gibt und auch kein Tool bzw. keine App auf dem Markt ist, die dazu eine Lösung bietet. Positiv zu bewerten ist die App URL Genius, mit der man Kampagnen verlinken kann. Bei der Nutzung des Umfrage-Stickers findet man die Ergebnisse im Werbemanager unter “Aufschlüsselung” unten rechts, in den Ergebnissen der Interaktionen.

Danke, Julia, für Einblicke in die Welt der Instagram-Story-Ads. Bestimmt wird sich der ein oder andere dank dir nun auch selbst an die Erstellung eigener Stories wagen 🙂

13. Münster-Online-Marketing-Meetup: Best of Content SEO Fails mit Thomas Mindnich

13. Münster-Online-Marketing-Meetup: Best of Content SEO Fails mit Thomas Mindnich

Am 15.08.2019 sprach Thomas Mindnich bei Online-Profession zum 13. Münster Online Marketing Meetup.

Als Kopf hinter der Tool-Sammlung termlabs.io brachte Thomas reichlich Erfahrungen mit, die ganz unter dem Motto standen „Ich weiß nicht was Euch bei Google auf die erste Seite bringt. Aber ich weiß ziemlich gut, was verhindert, dass Ihr da hinkommt.“

Seine Arbeit mit datengetriebener Content- und Such-Analyse, mit Information Retrieval und Termfrequenz hätte als Vortrag eine schwere Kost werden können. Aber mit einprägsamen Fehlern, praktischen Insights und stellenweise beißendem Witz brachte er die wichtigsten Grundaussagen seiner Arbeit geschickt an das sehr interessierte Publikum. Die fast 60 Besucher und vielen neuen Gesichter hatten danach zahlreiche neue Gesprächsthemen beim Networking.

 

Fails und Insights

 Die konkreten Fails, die Thomas mitbrachte, werden wir hier nicht ausführen. Aber auch ohne die immer wieder sehr amüsanten Fehler sind die dahinter stehenden Erfahrungen wertvoll. Auch wenn der Vortrag von Thomas sie in ganz besondere Kontexte stellte. Immer mit dem Hintergrund, dass dieselben Fehler von Thomas und seinem Team immer auch schonmal selbst gemacht wurden. Oft unabsichtlich, manchmal als Test mit voller Absicht, aber immer mit einer selbstkritischen und neugierigen Analyse im Nachgang. Ein paar der zentralen Learnings des Abends waren:

Unique Content ist kein Eigenwert

Verbietet Google Duplicate Content und fordert Unique Content? Der erste Weg zu einer Antwort führt laut Thomas Mindnich in das „Gesetzbuch für Webmaster“, die Google-Qualitätsrichtlinien. Und da bestätigt sich die logische Grundannahme: Google „verbietet“ fast ausschließlich Verhaltensweisen, die die Standardabläufe der Suche stören könnten oder bereits gestört haben. Also kein Verbot für Duplicate Content oder die Drohung manueller Strafen.

Unique Content ist natürlich trotzdem gut. Aber nicht in dem Sinn, in dem er gerne verstanden wird. Es geht nicht um sprachliche einzigartige Einzigartigkeit, wie innovative Formulierungen und ausgefallene  Grammatik. Noch nicht einmal um inhaltliche Einzigartigkeit. Es geht um strukturelle und technische Uniqueness.

Es geht darum Content zu haben, der nach technischer Prüfung weit genug von vergleichbaren Inhalten entfernt ist, um relevante Mehrinformation zu diesen zu enthalten und nah genug an ihnen dran ist, um erkennbar das gemeinsame Thema abzuhandeln.

Die Kunst ist also nicht gezielt unique Content zu erstellen, sondern die richtige Aspektauswahl zu treffen. Schon durch die behandelten Themen muss man zugleich Nähe zu erfolgreichen Vorbildern und eigene Akzente setzen.

Der Durchschnitt ist kein gutes Ziel

Der Durchschnitt ist kein gutes Ziel

Wortzahl, Absätze, Überschriftstruktur: Viele Teile eines Texterbriefings brauchen Werte zur Orientierung oder als Vorgabe. Dazu den Durchschnitt der zehn oder zwanzig erfolgreichsten Webseiten zu nehmen erscheint erstmal sinnvoll und mancherorts wird das auch noch empfohlen. Es ist aber keine gute Idee.

„WTF! Seit wann ist der Durchschnitt ein gutes Ziel?“ – Thomas macht klar: Besser an den Besten orientieren und entscheiden, ob die gefragten Aspekte des Briefings hier zum Erfolg beitragen. Ranken die Besten wegen oder trotz bestimmter Texteigenschaften? Im Zweifel bleibt es eine risikobehaftete Entscheidung, die man testen und eventuell revidieren muss.

Das bleibt es ja in jedem Fall, da wir bei solchen Ableitungen mit Korrelationen arbeiten und nicht mit Kausalitäten. Für Briefings sollte aber immer das beste Vorbild gesucht werden und nicht der Durchschnitt.

Das war wieder klasse bei Online-Profession. Großartig wie viele Leute ihr jedes Mal zusammenkriegt. Und nach Jens Fauldrath mutet Ihr denen dann auch gleich den zweiten verrückten Hessen zu. Diese Meetups haben anscheinend als einziges Problem, dass wir Speaker uns dabei nicht treffen. Ansonsten weiter so!

Thomas Mindnich

Geschäftsführender Gesellschafter, ITam GmbH / termlabs.io

Intent ist Schlüssel und Schloss zugleich

Seit dem Hummingbird-Update bewertet Google aktiv die Suchintention einer Abfrage. Die Kategorisierung nach navigational, informational und transactional war dann lange ein taugliches Modell, das aber schon immer hinter der immer feineren Analysen von Google zurückblieb. Kai Spriestersbach hat aus Veröffentlichungen von Google inzwischen über 100 unterschiedliche Intents nachgewiesen, die Google berücksichtigen will.

Gerade für Content ist sollte man aber im Hinterkopf haben, dass:

 

User Intent ≠ Keyword Intent ≠ SERP Intent ≠ Document Intent 

 Was der Suchende beabsichtigt zu finden, fasst er in Suchbegriffe. Was er wirklich meint, weiß weder Google noch der SEO. Sie müssen mit den Keywords der Suchbegriffe arbeiten.

Die aus den Keywords auslesbaren Intentionen versucht Google durch Suchergebnisse (SERPs) zufriedenzustellen. Die in den SERPS abgedeckten Intentionen bedienen aber meist nur einige Aspekte der möglichen Intentionen hinter Keywords.

Die Webseiten (Dokumente), die hinter den Suchergebnissen stehen haben wiederum ihre ganz eigene Intention.

Wenn alles für alle gut geht, dann passen diese Intentionen alle zusammen. Aber dazu müssen alle Beteiligten schon gute Arbeit leisten. Das ist nicht selbstverständlich, deswegen sollte sich jeder dieses Ablaufs und seiner Rolle in diesem Informationssystem bewusst sein.  Das kann dann auch heißen, dass Dokumente mit wenig Text, aber einer prominenten Kontaktmöglichkeit für ein Keyword am besten ranken, weil sich da die Intentionen am einfachsten decken.

Warnung vor Beobachtungsstudien

Bei Studien zur Frage „Was hilft bei Content-SEO wirklich?“ sieht Thomas Mindnich ein großes Problem, das einerseits an sich ein Fail ist und andererseits viele weitere Fails provozieren kann: Es handelt sich um Beobachtungsstudien.

Google lässt sich ungern in die Karten schauen. Deshalb funktionieren die meisten (und besseren) SEO-Studien auf Basis von Test und Analyse der Auswirkungen. Nur: Sind beobachtete Veränderungen tatsächlich direkte Auswirkungen? Menschliche Mustererkennung funktioniert gut, kann aber zur Verwechslung von Korrelation und Kausalität führen. 

Auch in der Suchmaschinenoptimierung sitzt man leicht der Survivorship-Bias auf, indem man nur die Erfolgreichen analysiert. Deren Erfolgsfaktoren sind gerade in Beobachtungsstudien viel schwerer zu identifizieren, als die Fehler besonders wenig Erfolgreichen. Und das Vermeiden bekannter Fehler ist auch nicht unaufwendiger. Und genau deswegen rocken laut Thomas Mindnich Hygienefaktoren das Haus.

Unterschiedlichkeit und richtiges Clustern helfen

 Dann ging es noch einmal um die Verbindung von Content und Information Retrieval, dem Lieblingsthema von Thomas. Darum, dass TF*IDF als Vector-Space-Model für Google einfach zu berechnen ist und dem menschlichen Vorgehen beim Durchscannen von Texten entspricht. Und, dass man daraus unterschiedliche Ansätze ableiten kann.

Das schlug wieder den Bogen zum Thema Unique Content. Denn seine Erkenntnise zur Texteinordnung bei Google deuten zumindest für informationale Inhalte darauf, dass es darauf ankommt im Cluster der im Text enthaltenen Informationen und Themen genug Überschneidungen mit anderen Texten zu haben, dass die Relevanz und Vertrauenswürdigkeit ermittelt werden kann. Andererseits kommt es aber auch darauf an individuelle Informationen im Cluster zu haben, um einen Mehrwert zu bieten. Aber auch hier ist Vorsicht geboten:

Fehlen den erfolgreichen Mitbewerbern Themen? Dann kann es sein, dass Content mit diesen Themen geranked wird, weil sie den anderen fehlen – oder dass diese Themen für die Suchintention hinter dem Keyword als nicht relevant gewertet wurde. Wieder trifft die Survivorshop-Bias.

Wichtig ist die Begriffe der Textanalyse und möglicher Themen zu clustern, sodass für Menschen wie Maschinen ein relevanter und interessanter Informationscluster entsteht. Ein solcher Cluster sollte auch nicht beliebig in die Breite gezogen werden. Das passiert leicht durch das Integrieren immer neuer angrenzender Themen und Informationen. Besser ist es den Information-Cluster in die Tiefe gehen zu lassen und Details und Unteraspekte abzudecken und so Mehrwert zu schaffen.

 

Fragen zum Schluss

Nach dem Vortrag gab es einige Fragen, die vor allem auf konkrete Optimierungen abzielten. Die Antworten von Thomas Mindnich waren bedenkenswert:

  • Der ideale Punkt, um einen Mitbewerber ausgiebig zu analysieren ist, wenn er plötzlich in den oberen Suchergebnissen auftaucht. Dann lohnt sich zu sehen, was er genau gemacht hat und wo die Unterschiede zur eigenen Seite liegen.
  • Textlängen spielen für die Termfrequenz eine geringe Rolle, da die Gewichtung normalisiert wird. Man kann beobachten, dass die SERPs oft aus längeren und kürzeren Inhalten bestehen. Allerdings scheint es so, als ob lange Texte besser ranken, als mittellange.

Und damit endete nach grob 70 Minuten, 2 Litern Wasser und 2 Kilometer Laufweg, die Thomas gerissen hatte, der 13. Online Marketing Meetup in Münster.

Online-Profession bedankt sich bei Thomas Mindnich und den zahlreichen Teilnehmern. Für solche Vorträge wurde der Meetup gemacht: leicht im Thema, voller Information und mit praktischen Ansätzen zum mit nach Hause nehmen. 

12. Münster Online Marketing Meetup: SEO-Relaunch

12. Münster Online Marketing Meetup: SEO-Relaunch

​Am 18.07.2019 war Jens Fauldrath als Speaker des 12. Online-Marketing Meetups in Münster am Start. Jens ist Vorsitzender der Fokusgruppe “Search” des BVDW, Agenturinhaber der get traction GmbH und nicht zuletzt eine der bekanntesten Persönlichkeiten der deutschen Online-Marketing-Szene.

Sein Vortrag zum Thema “SEO-Relaunch: Chancen, Risiken und Checklisten” hat seit seiner Ankündigung für große Resonanz gesorgt. Kein Wunder also, dass der Konferenzraum der Online-Profession GmbH beim Meetup fast aus allen Nähten platzte.

Was sollte bei einem Relaunch beachtet werden?

Jens erklärte, dass es bei einem Relaunch darauf ankommt, ob das aktuell verwendete System (z.B. CMS-, Shop-Systeme) SEO-fähig, zukunftsorientiert und skalierbar ist. Über welche Erlaubnisse und Kompetenzen verfügt eigentlich der SEO? Was darf er tun, ohne zuvor z.B. Freigaben einfordern zu müssen? Schritt für Schritt und Frage nach Frage lässt sich ein guter Relaunch realisieren. Welche Tipps und Tricks Jens noch so für uns parat hatte, haben wir für euch einmal zusammengefasst.

Ein Relaunch ist vergleichbar mit einem Redesign – nur deutlich aufwendiger und mehrschichtiger!

Jens Fauldrath

get traction GmbH

→ URLs: Änderungen möglichst vermeiden
Seit Jens in der Branche arbeitet, hat er es noch nicht erlebt, dass Google so lange braucht um eine Weiterleitung zu akzeptieren und den Index zu aktualisieren. Hier also: Vorsicht!

→ Ordnung: Vor dem dem Relaunch aufräumen
Seiten, die nicht besucht werden, müssen vor dem Start des Relaunches identifiziert und gelöscht werden, ganz im Sinne des „410 Gone“-Http-Statuscodes.

→ Statistik: Google-Algorithmen arbeiten statistisch
Google scheitert an Semantik, nicht aber an Statistik. Der Bereich der Semantik ist mit einem extrem großen Aufwand verbunden, was für Google nicht funktioniert – vor allem, wenn Ergebnisse schnell geliefert werden sollen.

→ Navigation: Explizite Beschreibungen nutzen
Wichtig ist, dass die Bezeichnungen in den Navigationsbuttons sinnvoll gesetzt sind. Der Besucher muss anhand dieser direkt wissen, welche Menüpunkte zu welchen Themenseiten führen.

Ein schlechtes Beispiel:
Shakes → Lowcarb
Riegel → Lowcarb

Ein verbessertes Beispiel:
Lowcarb → Shakes
Lowcarb → Riegel

Ein Kompromiss-Beispiel:
Lowacarb Shakes
Lowcarb Riegel

→ Linktiefe: Berechnung und Visualisierung
Für die Linktiefe gibt Jens den Tipp, dass eine Analyse mit den Daten des Screamingfrogs und der Programmiersprache R+ ganz wunderbar funktioniert. Heißt also ab jetzt: Es wird R+ gelernt!

→ Blogs: Interne Verlinkungen analysieren
Interne Verlinkungen sollten mit dem Linkgraphen ausgewertet werden. Hier muss auf das Modul „Neueste Beiträge“ geachtet werden, da dieses sonst dem Ganzen in die Quere kommen könnte. Stärker bietet sich das „Meist gelesen“-Modul an, da es kontextuell besser eingesetzt werden kann – vor allem im Hinblick auf die meistgelesenen Beiträge einer Kategorie.

→ Struktur: Kontextueller Aufbau der Navigation
Die Navigation sollte kontextuell aufgebaut werden, im Idealfall mit einer Gleichverteilung. Besonders wichtige Themen können spezifischer aufgeteilt werden, um eine bessere Verteilung zu erreichen.

Tipp!

Begrenze die Paginierung auf drei Seiten. Sollte der Benutzer dann tatsächlich auf Seite 4 klicken, biete eine Seite mit dem folgenden Hinweis an: „Du hast jetzt 30 Ergebnisse durchgeguckt und nichts gefunden. Verfeinere deine Suchanfrage für bessere Ergebnisse!“

→ Schema.org: Auszeichnungen nutzen und testen
Auch wenn Google einige Auszeichnungen wie schema.org (noch) nicht nutzt, sollte man diese trotzdem integrieren. Und im Anschluss wie immer: Nicht das Testen vergessen, ob auch alles richtig läuft!

→ Bestands-URL: Leistungsdaten erheben
Beim Relaunch muss auf die Serverlast geachtet werden. Wenn Google startet und der Server dabei direkt in die Knie geht, wird Google das Crawling massiv drosseln. Dieser vermeidbare Zustand würde sehr lange anhalten.

Die Relaunch-Checkliste

Vor dem Relaunch:

  • Website aufräumen
  • Weiterleitungslisten definieren
  • Crawling des Testsystems
  • Abbild des Altsystems sichern
  • GSC-Verifizierungen vornehmen

Während des Relaunches:

  • Robots.txt prüfen
  • wichtige Hubs per GSC an Google senden
  • Prüfen: Indexierungsregeln, internationale Ausrichtung, Weiterleitungen
  • ausreichend Serverkapazität geben
  • XML-Sitemap erfassen
  • Lastmod-Attribut in der XML-Sitemap nutzen

Nach dem Relaunch:

  • Fehlermeldungen der GSC auswerten und beheben
  • Indexierung in GSC prüfen
  • Crawlingverhalten via Logfile-Analyse prüfen
  • Rankings überwachen
  • Nutzerverhalten mit Zielen abgleichen
Ein Relaunch ist also kein Kinderspiel, aber auch kein Hexenwerk – das hat uns Jens in lockerer Atmosphäre gezeigt. Wir sagen danke für einen informativen Vortrag! Jetzt steht einem erfolgreichen Relaunch nichts mehr im Weg – oder?

Sie stehen kurz vor einem Relaunch und haben Angst, Ihre Rankings und Besucher zu verlieren? Wir helfen weiter!

OMahoi: Ein weiterer Anker im Online Marketing für Münster

OMahoi: Ein weiterer Anker im Online Marketing für Münster

Am 27.06.2019 fand in die erste Online Marketing-Konferenz in Münster, die OMahoi statt. Thorsten Piening von Qualitytraffic hat diese Konferenz als Pendant zu seiner in Bielefeld etablierten Marketingkonferenz OMKB ins Leben gerufen. Etwa 200 Online Marketing-Interessierte fanden sich auf dem Gelände des Factory Hotels ein, um in perfekter Umgebung den Vorträgen angesagter Top-Speaker der digitalen Szene zu folgen. Unser Geschäftsführer Martin Witte war ein geladener Teilnehmer und hat uns seine Eindrücke des Events geschildert. (mehr …)