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Aller guten Dinge sind drei! Am 10.04.2025 fand die dritte Ausgabe der Online-Marketing-Konferenz Münster im Preussenstadion statt. Erneut hatte Online-Profession zu einem Tag voller spannender Vorträge rund um das vielfältige und wandlungsreiche Thema Online-Marketing eingeladen. Unsere Gäste: 17 Speaker:innen mit viel Branchen-Know-How und 250 wissbegierige Teilnehmer:innen, die sich auf den neuesten Stand bringen lassen wollten.

Die OMKMS 2025 – Wo, wie, wer?

Auch beim dritten Mal war uns sofort klar, dass die OMKMS wieder im Preussenstadion stattfinden soll. Wir lieben diese Location, weil sie Menschen mit einer gemeinsamen Leidenschaft verbindet – meist handelt es sich dabei um Fußball, einmal im Jahr um Online-Marketing. Die Kombination aus einer guten Erreichbarkeit, zwei großartigen Konferenzräumen, leckerem Catering und der einmaligen Atmosphäre eines Fußballstadions überzeugt einfach!

Und wir können schon verraten, dass wir dieser Location auch weiterhin treu bleiben werden. Da aktuell der Ausbau und die Modernisierung des Stadions in vollem Gange sind, werden ab Ende 2027 noch mehr Optionen für die OMKMS zur Verfügung stehen. Einer Weiterentwicklung unserer Konferenz steht also nichts im Wege!

Auch bei dem Ablauf der OMKMS haben wir auf Altbewährtes gesetzt. Neben 14 Vorträgen und 2 Keynotes gab es Frühstück, Mittagessen, eine Kaffeepause und ein entspanntes Get-together am Ende des Tages. Und wie immer konnten es sich einige Teilnehmer:innen nicht nehmen lassen, ein Erinnerungsfoto vor dem Grün zu machen.

Und was wäre eine Konferenz ohne wunderbare Speaker:innen, die uns mit neuesten Trends und Erkenntnissen im Online-Marketing versorgen? Wir danken Martin Witte, Felix Beilharz, Cordula Frandsen, Carolin König, Jan Hoffmann, Dominik Wojcik, Sandra Radtke, David Odenthal, Sven Deutschländer, Sarah Sunderbrink, Markus Baersch, Claudia Grajek, Malte Landwehr, Stephan Czysch, Lars Hilsebein, Chantal Sebrantke, Eico Schweins und Wolfgang Jung für ihre interessanten, lustigen, anregenden und nützlichen Tipps & Tricks. Einen besonderen Dank auch an unser wunderbares Moderatorenteam, das bereits zum zweiten Mal diese Aufgabe mit Bravour gemeistert hat: Vanessa Wurster und Jan Brakebusch.

Felix Beilharz: Keynote über Social Media

Felix Beilharz mit seiner Keynote auf der OMKMS 2025

Den Anfang machte Felix Beilharz mit seiner Keynote zum Thema Social Media: Status Quo 2025. Von ihm erhalten wir neue Erkenntnisse und aktuelle Entwicklungen bei Meta, TikTok und X.

Außerdem hatte er einige Beispiele für KI-generierte Bilder auf Social Media dabei. Ein tapferer Soldat hält lächelnd ein kleines Kind in die Kamera und erntet viele lobende Kommentare. Erst bei genauerem Hinsehen fallen die zahlreichen kleinen Fehler im Bild auf, die dieses als KI-Bild enttarnen. Da dennoch viele Personen auf das Bild reagiert hatten – ein Beispiel für die potenzielle Manipulierbarkeit mittels KI?

Spannend war auch das Thema der KI-Persönlichkeiten. Auf den verschiedensten Plattformen – von Instagram bis Only Fans – finden sich Profile von Personen, die es gar nicht gibt. Trotzdem finden sich Fotos, Videos und weitere Influencer-Inhalte von diesen Personen, die eigentlich nur KIs sind. Man kann sie sogar für Kampagnen buchen. Die erste KI-Influencerin in Deutschland ist übrigens Emma, die Deutschland als Reiseland bewirbt. Felix‘ Frage, wie das Publikum zu KI-Personen auf Social Media steht, hat zum Nachdenken angeregt und konnte nicht so einfach beantwortet werden.

Cordula Frandsen: LinkedIn

Cordula Frandsen auf der OMKMS 2025

Wer nicht sichtbar ist, existiert auf LinkedIn nicht – zumindest nicht für den Algorithmus.

Cordula Frandsen

LinkedIn und Corporate Influencer Trainerin, CAMAO

“LinkedIn like a Pro” – mit Sichtbarkeit zum Erfolg

Dass LinkedIn im Business-Bereich inzwischen weit mehr als nur ein digitales Adressbuch ist, zeigte Cordula Frandsen gleich zu Beginn ihres Vortrags mit beeindruckenden Zahlen: Über 1 Milliarde Nutzer:innen weltweit – aber gerade einmal 0,3 bis 3 % posten selbst Inhalte. Dabei liegt genau hier ein enormes Potenzial, wie sie uns eindrucksvoll bewies.

Mit einem QR-Code direkt in der LinkedIn-Suchleiste und der spontanen Aktion „Vernetz dich mit der Person hinter dir“ brachte Cordula sofort Bewegung ins Publikum. Ein einfacher, aber wirksamer Reminder: LinkedIn ist ein soziales Netzwerk – Vernetzung und Aktivität sind der Schlüssel zur Sichtbarkeit.

Ein zentraler Tipp: Googelt euch selbst oder eure Mitarbeitenden – am besten im Inkognito-Modus. Denn: LinkedIn-Profile tauchen regelmäßig unter den Top 5 der Suchergebnisse auf. Umso wichtiger also, die Profilinformationen vollständig, korrekt und strategisch klug zu pflegen. Cordula nannte dafür die acht wichtigsten Elemente: Titelbild, Profilbild, Slogan, Emojis (sorgsam gewählt!), Fokus-Bereich, Berufserfahrung und mehr.

Für viele stellen sich im Alltag drei typische Hürden beim LinkedIn-Einsatz: Unsichtbarkeit, Zeitmangel und Ideenlosigkeit. Cordula konterte sie mit klaren Empfehlungen: Wer keine Zeit für eigene Beiträge hat, sollte wenigstens regelmäßig kommentieren – möglichst mindestens dreimal täglich und mit mindestens fünf Wörtern pro Kommentar (ganz wichtig: keine Emojis!). Besonders sinnvoll ist das bei Beiträgen von Accounts mit ähnlicher Zielgruppe.

Dass Reichweite nicht zwingend von Unternehmensgröße abhängt, machte sie an einem Vergleich deutlich: Ein identischer Post von HubSpot und einer Einzelperson – das private Profil hatte deutlich mehr Reichweite. Warum? „Menschen folgen Menschen“, so Cordulas klare Botschaft. Authentizität und persönliche Ansprache schlagen Hochglanz-Kommunikation.

Auch ein Blick auf neue LinkedIn-Formate durfte nicht fehlen: Während LinkedIn Stories, Audio und Video-Feeds wenig Akzeptanz fanden, hat sich LinkedIn Live als das nachhaltigste Format etabliert. Insgesamt ist das Engagement im Feed laut Cordula zwischen 2019 und 2020 um satte 25 % gestiegen – ein Trend, der sich fortsetzt.

Ein zentrales Thema war auch Social Selling – oft verwechselt mit Social Media Marketing. Dabei geht es um einen gezielten Mix aus Personal Branding, Content, Kommunikation und Networking, der den LinkedIn-Algorithmus beeinflusst. Als messbare Größe stellte Cordula den Social Selling Index (SSI) vor – eine Kennzahl von LinkedIn, die von 0 bis 100 reicht. Ab einem Wert von 70 spricht man von starker Präsenz. Werte unter 39 hingegen gelten als „unsichtbar“ – ein Warnsignal, das sofortiges Handeln erfordert.

In der abschließenden Fragerunde gab Cordula weitere praktische Tipps:

  • Beste Posting-Zeit? Vormittags – insbesondere in den Pausen zwischen Meetings. Die ersten zwei Stunden nach Veröffentlichung sind entscheidend: kommentieren, reagieren, taggen!

  • LinkedIn Premium? Ja, das wirkt sich positiv aus – gerade in Bezug auf Sichtbarkeit und Reichweite. Cordula empfiehlt, den Probemonat unbedingt zu nutzen.

  • Newsletter-Funktion? Eine „Geheimwaffe“ für Sichtbarkeit – sowohl auf LinkedIn als auch in der Google-Suche.

  • Externe Links im Beitrag? Eher kontraproduktiv. Sie können den Algorithmus negativ beeinflussen, ebenso wie Tippfehler oder thematische Sprünge im Text.

Mit klaren Worten, praktischen Hacks und vielen interaktiven Momenten machte Cordula Frandsen deutlich, dass LinkedIn weit mehr sein kann als nur ein berufliches Netzwerk – wenn man es richtig einsetzt.

Carolin König & Jan Hoffmann: SEO & Gamification

Der Vortrag von Carolin König und Jann Hoffmann über Gamification

Spaß, Motivation und Interaktion sind Superbooster für Eure Sichtbarkeit!

Jan Hoffmann

SEO-Berater & Digitaler Stratege

Wie Spaß, Motivation und Interaktion auf Webseiten und in Apps genutzt werden, zeigten uns Carolin König und Jan Hoffmann in ihrem Vortrag SEO 2025: Warum Gamification der neue Ranking-Faktor ist. Zunächst eine wichtige Frage: Warum funktionieren Apps wie Duolingo, Adidas Running, Google Local Guide und weitere Apps mit Gamification-Elementen für Nutzer:innen so gut? 1. Sie setzen das Glückshormon Dopamin als Ergebnis einer Belohnung frei, 2. sie zeigen eine stetige Fortschrittsvisualisierung, die motivierend wirkt und 3. sie fördern Wettbewerb und haben eine soziale Dynamik.

Und da die OMKMS eine Online-Marketing-Konferenz ist, lautet die nächste wichtige Frage. Warum wirken diese Apps für SEO? Sie sind ein Booster für Rankings, verdeutlichen die Relevanz und senden wichtige Nutzersignale. In Zahlen wird der Erfolg von Gamification deutlich in Form von gesteigerter Verweildauer der Nutzer:innen, einer höheren Klickrate und Conversion-Rate.

Interessant war vor allem die Vielfältigkeit von Gamification-Elementen, die Unternehmen nutzen können, um ihre Besucher:innen anzulocken, zu halten und zu unterhalten. Auf Seite 1 bei Google wird in Echtzeit um die Topplatzierung gekämpft und folgenden Elemente könnten der Schlüssel zum Erfolg sein:

  • Gewinnspiele
  • Quizze
  • Punktesysteme
  • Treue-Leser-Programme
  • Fortschrittsbalken
  • Feedback Scores
  • Erhalten von Abzeichen
  • Interaktive Rechner

Ein kleines Highlight gab es noch am Ende des Vortrags, als ein Spiel für den guten Zweck veranstaltet wurde. Spielerisch wurden 340 € gesammelt für den Kinderschutzbund e. V. Ortsverband Bünde, den Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Münster e. V. und den Förderverein für krebskranke Kinder e.V. in Köln.

Dominik Wojcik: KI

Der Vortrag von Dominik Wojcik über SEO & KI auf der OMKMS 2025

Testen, testen, testen – und verlasse dich nie blind auf externe Ergebnisse.

Dominik Wojcik

Online-Marketing, KI und SEO Experte

Aktuelle Tipps & Tricks mit LLM

Dominik Wojcik eröffnete seinen Vortrag mit einer wichtigen Klarstellung: Wer mit Künstlicher Intelligenz arbeiten möchte, muss sie erst einmal verstehen. Er gab uns einen Überblick über aktuelle Entwicklungen rund um Large Language Models (LLMs) und zeigte, wie Unternehmen von ihrer richtigen Nutzung profitieren können – oder was sie künftig an Sichtbarkeit verlieren, wenn sie es nicht tun.

Besonders eindrücklich war der Blick auf Googles neue „AI Overviews“ – eine Funktion, die aktuell bei vielen Seiten für bis zu 70 % Trafficverlust sorgt. Wer weiterhin sichtbar sein will, muss auf Content mit echtem Fachwissen, korrekter Indexierung, HTTPS, Onpage-Optimierung und guter Struktur setzen. Dominik zitierte Googles nüchternes Statement: „Deal with it – it’s a new search reality.“

Auch in KI-gestützten Suchsystemen wie ChatGPT oder Perplexity geht es künftig um Sichtbarkeit. Wichtig dabei: Bing-Optimierung nicht vernachlässigen, denn über Kooperationen wie die von OpenAI mit Axel Springer wird Content gezielt eingebunden. Dennoch zeigte Dominik, dass die Ergebnisse in LLMs instabil sein können – dieselbe Frage führt oft zu unterschiedlichen Antworten. Sein Appell: „Nicht vertrauen – testen!“

Technisch wurde es beim Thema Prompt Engineering. Dominik erklärte, warum Faktoren wie Token-Limit, Temperature oder Top-P entscheidend sind, und weshalb längere Prompts häufig schlechtere Ergebnisse liefern. Weniger ist hier tatsächlich mehr. Außerdem riet er, verschiedene Modelle zu testen – selbst er arbeitet täglich mit bis zu sechs gleichzeitig, je nach Anwendungsfall.

Beim Thema KI-generierte Texte warnte er vor einem allzu sorglosen Umgang. Zwar sind sie schwerer zu erkennen, doch Tools wie Copyleaks oder GPTZero arbeiten mit Burstness- und Perplexity-Werten, um Muster zu finden. Zudem erkennt Google inzwischen Watermarking – KI-Texte sollten also gezielt und dosiert eingesetzt werden.

Der Ausblick zum Schluss war technikbegeistert, aber realistisch: Künstliche Intelligenz wird günstiger, effizienter und bald sogar offline auf dem Smartphone laufen. Doch bis dahin gilt: lernen, ausprobieren, optimieren – und die eigene Content-Strategie frühzeitig an die neuen Spielregeln anpassen.

Sandra Radtke: Barrierefreiheit

Der Vortrag von Sandra Radtke auf der OMKMS 2025

Barrierefreiheit auf Webseiten ist 2025 ein wichtiges Thema, da es mehr Menschen das reibungslose Nutzen von Webseiten und somit den Zugang zu Informationen und Unterhaltung ermöglichen soll. Dieser wichtigen Entwicklung wollten wir auf der OMKMS 2025 auch Raum geben und haben daher mit großem Interesse dem Vortrag 10 Quickfixes, um die größten Accessibility-Baustellen zu beheben von Sandra Radtke gelauscht.

  1. Document Language: Die Spracheneinstellung ist sehr wichtig für Screenreader, damit diese die Textinhalte korrekt vorlesen können.
  2. Alt-Texte: Während Alt-Attribute immer vorhanden sein müssen, können Alt-Texte mitunter auch leer bleiben. Hier ist zu untersuchen, ob das Bild lediglich dekorativen Zweck hat oder funktional ist. Ein verlinktes Logo beispielsweise sollte Text wie „Logo zur Startseite“ beinhalten.
  3. Buttons: Sandra stellte verschiedene Möglichkeiten vor, wie Buttons verlinkt werden können.
  4. Kontraste: Elemente müssen sich klar voneinander abgrenzen, beispielsweise muss sich Schrift gut vom Hintergrund abheben, um lesbar zu sein. Die Vorgabe ist hier, dass ein Element 4,5fach heller oder dunkler als das andere sein muss, um als barrierefrei zu gelten.
  5. Linktexte: Für Linktexte ist der Kontext wichtig, in dem diese erscheinen. Es sollten stets sprechende Linktexte verwendet werden.
  6. Skip Links: Skip Links dienen der Möglichkeit, die Navigation mithilfe der Tab-Taste auf einer Seite zu überspringen. Sie sind sehr hilfreich für Personen, dir nur die Tastatur statt zusätzlich eine Maus bedienen, da das Überspringen für sie unwichtiger Abschnitte Zeit spart und nutzerfreundlicher ist.
  7. Überschriften: Überschriften müssen korrekt mit HTML ausgezeichnet sein und den nachfolgenden Inhalt beschreiben. Aus Sicht der Barrierefreiheit ist es dabei nicht verpflichtend, nur eine H1 zu nutzen und diese ganz oben zu positionieren, aber aus SEO-Sicht sollten diese Regeln dennoch weiterhin beachtet werden.
  8. Keyboard-Navigation: Um Keyboard-Acccessibily zu gewährleisten, sollten sich Webseitenentwickler stets u. a. fragen: Sind alle Elemente mit der Tastatur ansteuerbar? Gibt es Keyboard-Fallen (beispielsweise wenn ein Popup per Tastatur nicht über X schließbar ist)? Ist die Tab-Reihenfolge korrekt?
  9. Automatisch abspielende Elemente: Mit diesem Punkt sind Elemente wie Slider, Gifs oder Ticker gemeint, die automatisch starten. Diese sollten entweder nach maximal 5 Sekunden von selbst stoppen oder abbrechbar sein.
  10. Accessibilty-Overlays: Es gibt Plugins für Änderungen an Kontrasten, Schriftgröße u. a., die eine erleichterte Barrierefreiheit versprechen. Expert:innen raten allerdings von deren Nutzung ab, da kein Tool perfekte Resultate erzielt und einige die bisherigen Einstellungen sogar verschlimmbessern.

Wir hoffen, dass die Teilnehmer:innen ein paar gute Tipps von Sandra mit nach Hause nehmen konnten, um an ihren eigenen Webseiten zu arbeiten und den Zugang für alle Nutzer:innen barrierefrei gestalten zu können.

David Odenthal: Conversion-Optimierung

Der Vortrag von David Odenthal über Conversion-Optimierung auf der OMKMS 2025

Seinen Vortrag 3 Hebel und eine Siteclinic: So sahnst Du mit mehr Leads so richtig ab begann David Odentahl mit dem Zitat

Technologie ändert sich, doch die Psychologie des Menschen nicht

David Odenthal

Geschäftsführer, konversion.digital GmbH

und startete daher mit der Darstellung eines Gutenberg-Diagramms, das erläutert, wie ein Konsument eine Seite über vier Quadranten überblickt, von oben links bis unten rechts. Mithilfe von Wahrnehmungsmodellen zu Texten und Bildern ist es daher sinnvoll, alle relevanten Infos im ersten Quadranten unterzubringen. Dabei kann man Relevanz durch Knappheit oder durch Infos erlangen, gute Bewertungen bei Produkten in Shops unterbringen und für eine generelle Benutzerfreundlichkeit sorgen.

Außerdem berichtete David von Biases und Gewohnheiten und erläuterte, dass die Nutzung mobiler Endgeräte auch neue Verhaltensweisen hervorruft. Dieses veränderte Alltagsverhalten sollten Unternehmen kennen und analysieren und für mehr Conversions nutzbar machen. Ein Instrument, um Menschen zu Handlungen oder Käufen zu motivieren, ist Nudging. Es handelt sich um eine Technik, die Konsument:innen ohne Druck zu einem gewünschten Verhalten zu bewegen. Werden sie in eine Richtung geschubst, kann ihr folgendes Verhalten beobachtet werden. Sind sie zufrieden und sollte die untersuchte Maßnahme fortgeführt werden oder sind sie unzufrieden und offenbaren somit einen Punkt im Marketing, der überdacht werden sollte?

Eine Handlung führt zu einem Aha-Moment führt zu neuen Erlebnissen und schließlich zu Erkenntnis. David erklärte uns, dass das Belohnungssystem wie solch ein einfacher Kreislauf funktioniert und daher bei Nutzer:innen angeregt werden sollte. Beispiele sind Completion Pattern (Dinge erledigen) oder Wertschöpfung durch Eigenanteil.

Sven Deutschländer: Local Marketing

Der Vortrag von Sven Deutschländer über Local Marketing

Lokale Sichtbarkeit ist für viele Unternehmen längst kein Nice-to-have mehr, sondern der entscheidende Erfolgsfaktor. Sven Deutschländer machte in seinem Vortrag eindrucksvoll deutlich, warum Local Marketing 2025 nicht nur wichtiger, sondern auch komplexer ist denn je. Schon zum Einstieg konfrontierte er das Publikum mit einer eindrücklichen Zahl: Rund 80 % der lokalen Suchanfragen drehen sich um Adressen, Öffnungszeiten oder Routenplanung – wer hier nicht sichtbar ist, verliert Kundschaft direkt an der virtuellen Türschwelle.

50 % der lokal Suchenden besuchen binnen 24 Stunden ein Geschäft – ein enormer Hebel, wenn die eigene Sichtbarkeit stimmt. Grundlage dafür ist das Google Business Profil. Und: Daran führt kein Weg vorbei. Ein gepflegtes Profil mit korrekten NAP-Daten (Name, Adresse, Telefonnummer), einer aussagekräftigen Kategorie und ergänzten sozialen Netzwerken ist der erste Schritt zu mehr Sichtbarkeit – sowohl online als auch offline.

Bewertungen spielen dabei eine zentrale Rolle: Sie sind kriegsentscheidend, so Deutschländer. Wer es den Kund:innen leicht macht – etwa mit automatisierten Bewertungseinladungen per Mail oder QR-Codes –, kann seinen Ruf aktiv gestalten. Auch Fotos sind ein unterschätzter Faktor. Google bevorzugt authentisches Bildmaterial aus dem echten Geschäftsalltag, keine Stockfotos. Und wer keine Bilder liefert, läuft Gefahr, dass Google automatisch Userfotos auswählt – wie das Selfie eines Fremden im Profil eines Fachverlages, das Sven als abschreckendes Beispiel zeigte.

Für mehr Sichtbarkeit empfahl er, das Business-Profil aktiv mit Leistungen, Produkten und aktuellen Informationen zu bespielen. Tools wie Plepper helfen dabei, z. B. zusätzliche Kategorien zu hinterlegen. Kreative Inhalte wie Bilder-Karussells oder Social-Media-Verknüpfungen erhöhen zusätzlich die Relevanz.

Doch Local Marketing endet nicht bei Google: Sven betonte, dass Menschen nicht nur über Google suchen. Wer umfassend sichtbar sein will, sollte lokale Informationen bei möglichst vielen Partnern platzieren – mithilfe geeigneter Tools. Dabei zählt auch die Offline-Präsenz: Schaufenster, Printanzeigen oder sogar Addressable TV sind besonders bei älteren Zielgruppen relevant, auch wenn etwa QR-Codes dort weniger gut funktionieren.

Ebenso wichtig: der eigene Marketing-Mix. Sven empfahl, auf eine 40-30-30-Verteilung zu achten – mit eigenen Systemen (wie E-Mail oder CRM), bezahlten Fremdsystemen und unbezahlten Fremdsystemen. Letztere bieten zwar große Reichweite, aber auch weniger Kontrolle. Die richtige Mischung entscheidet über den Erfolg – online wie offline.

Den Schluss bildete ein eindringlicher Appell an alle Marketer im Raum:

Ich flehe euch an, vertraut Google nicht immer.

Sven Deutschländer

Gründer und Geschäftsführer, dskom digital.marketing.agentur

Denn Sichtbarkeit ist keine Einbahnstraße – sie entsteht durch Strategie, Struktur, Kreativität und vor allem: Unabhängigkeit.

Sarah Sunderbrink: Community Management

Der Vortrag von Sarah Sunderbrink auf der OMKMS 2025

Ihren Vortrag Be social! Mit Community Management auf Social Media auch ohne Paid die richtigen Zielgruppen erreichen und begeistern startete Sarah Sunderbrink mit der harten Meinung

Tracking, Targeting, Cookies – alles Mist. Die Community ist das neue Must have

NICHT Sarah Sunderbrink

Head of Social Media, Heart, Mind & Soul Communications

Doch dies ist nicht ihre Meinung! Sie beklagt, dass viele Unternehmen zwar von dieser Aussage ausgingen, jedoch gar nicht wüssten, was Community bzw. Community Management bedeute. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die eigene Plattform keine Community ist, sondern ein Raum, in dem Community existieren kann. Diese entsteht durch gemeinsame Interessen, ein Gefühl der Verbundenheit, eine gemeinsame Kultur/gemeinsame Werte und den Austausch zwischen den Mitgliedern und bieten Vertrauen, Sicherheit, die Möglichkeit zum Networken und zu Wissensaustausch, Ablenkung und Unterhaltung im Alltag sowie eine gewisse Form der Self-Promotion. Guter Content, auf den die Nutzer:innen reagieren können, ist entweder informativ (bspw. Tutorials, FAQs, Interviews) oder unterhaltsam (bspw. Memes, Quizze, Live-Videos) und sollte die Interaktion triggern. Achtung: Gerade mal 10% der Nutzer:innen sind aktiv beteiligt und genau diese gilt es anzusprechen!

Um ein Unternehmen von der Bedeutung von Community Management zu überzeugen, sei auf dessen Vorteile verwiesen:

  • Marktforschung, Innovation
  • Marketing, Branding, Image, Markenbekanntheit
  • Kundensupport
  • Kundenbindung
  • Unterstützungssystem in Krisen

Das Unternehmen hat im Gegenzug die Aufgabe, die Bedürfnisse der Kund:innen zu befriedigen, ihnen einen Mehrwert zu bieten und Community Management dabei als Pflege, Organisation und Moderation zu nutzen. Dabei kann es auf drei Typen von Community Management zurückgreifen. Die simpelste Form ist reaktives Community Management, bei dem Antworten auf Fragen aus der Community gegeben werden. Als nächster Schritt kann das Unternehmen in Form von proaktivem Community Management auf die Nutzer:innen zugehen, ihnen Fragen stellen und in den Dialog gehen. Die höchste Form des Community Management ist viral und beinhaltet zum Beispiel unter reichweitenstarken Posts selbst etwas zu schreiben und gesehen zu werden. In diesem Fall spricht man auch von Kommentarmanagement.

Was sind nun Erfolgsfaktoren für Community Management?

  • Konsistenz (Tipp: Personas anlegen, um den Ton und die Art von Interaktionen einheitlich zu gestalten)
  • Schnelligkeit
  • Empathie
  • aktives Zuhören
  • personalisierter Dialog und Interaktion
  • Spaß und Proaktivität
  • User-zentrierter Mehrwert
  • Grenzen
  • Self-Care

Um Erfolg im Community Management zu haben, sollten Unternehmen zudem eine Guideline (bspw. Verbot der Nachahmung, Belästigung und des Missbrauchs oder Achtung vor dem Urheberrecht) sowie einen Code of Conduct für die eigenen Angestellten (bspw. Krisenmanagement, Fehlerkultur) entwickeln.

Markus Baersch: Tracking

Der Vortrag von Markus Baersch über Tracking und GA4 auf der OMKMS 2025

Sind auch Deine GA4 E-Commerce Daten falsch? Dein Weg zum „idealen Setup“

Wenn ein Vortrag über E-Commerce Tracking mit Klemmbausteinen beginnt, ist klar: Hier spricht jemand mit Leidenschaft – sowohl für präzises Tracking als auch für kreative Vermittlung. Markus Baersch, Geschäftsführer der gandke gmbh, nahm das Publikum mit in die Architektur des perfekten GA4-Setups und erklärte, wie Daten sauber, konsistent und nutzbar gemacht werden – Stein für Stein.

Dabei wurde es nicht nur technisch, sondern auch unterhaltsam: Immer wenn Markus das Wort „Geschenk“ erwähnte, durfte sich jemand im Publikum etwas aussuchen – entweder ein Fachbuch von ihm selbst oder einen Wurfgleiter zum Basteln. Eine schöne Geste, die zeigte, wie viel Herzblut in seinem Thema steckt.

Stolpersteine im Tag Manager: Thema Datalayer

Im Zentrum seines Vortrags stand der Data Layer – und die typischen Stolpersteine, die gerade im E-Commerce schnell für fehlerhafte oder lückenhafte Daten sorgen. Fehlende IDs, unvollständige view_item_list-Events oder schlecht gepflegte Variablen führen dazu, dass Google Analytics 4 die Daten nicht korrekt interpretieren kann. Wichtig zu verstehen: Die Plattform kann keine Bezeichnungen oder Produktinformationen „erfinden“ – was fehlt, bleibt ungemessen.

Der „neue“ Google Consent Mode

Ein kritischer Punkt ist auch der Google Consent Mode. Viele Tracking-Probleme entstehen bereits dadurch, dass dieser nicht korrekt initialisiert wird. Erst wenn der Consent Mode vollständig geladen ist, dürfen Google Tags feuern – andernfalls bleibt die Datenerfassung lückenhaft. Besonders relevant ist das in Verbindung mit Consent-Tools wie Usercentrics.

REGEX im Google Tag Manager

Baersch zeigte außerdem, wie durch den Einsatz von Regex-Funktionen im Google Tag Manager präzisere Abfragen und strukturiertere Tag-Auslösungen möglich werden. Ein spannender Insight: Viele E-Commerce-Daten können mit nur einem einzigen Tag vollständig gesendet werden – vorausgesetzt, Setup und Syntax stimmen.

Am Ende wurde deutlich: Wer seine E-Commerce-Daten wirklich sauber erfassen will, muss tief einsteigen – in Trackinglogik, Consent-Strukturen und Tag-Architektur. Doch mit dem richtigen Fundament (und vielleicht ein paar Klemmbausteinen als Denkstütze) gelingt der Weg zum „idealen Setup“.

Claudia Grajek: Meta Ads

Der Vortrag von Claudia Grajek über Meta Ads auf der OMKMS 2025

Meta verbrennt Geld bei Fehlern.

Claudia Grajek

Performance Ads Expertin

7 praxisnahe Tipps für erfolgreiche Meta Ads Kampagnen – auch in 2025

Meta Ads können ein echtes Conversion-Wunder sein – oder ein kostspieliger Fehlschlag. Claudia Grajek zeigte in ihrem Vortrag, wie entscheidend Erfahrung, Struktur und Kreativität für den Kampagnenerfolg sind. Denn: Wer unvorbereitet in den Meta-Kosmos startet, riskiert, Budget im Feed zu verbrennen.

Mit sieben praxisnahen Tipps machte sie deutlich, wie sich 2025 erfolgreiche Meta Ads aufstellen lassen:

1. Formate clever einsetzen:
Nutze das 4:5-Format als Ausgangsbasis, aber denke an die Safe Zones, damit nichts abgeschnitten wird – gerade bei Stories. Ideal ist ein 1:1-Format für den Feed. Tools wie Canva helfen dabei, unterschiedliche Formate sauber zu erstellen und zuzuschneiden.

2. Medienbibliothek organisieren:
Ohne Struktur geht nichts. Wer seine Assets nicht sauber in Ordner und Unterordner sortiert, verliert schnell den Überblick – besonders bei größeren Teams oder Kampagnen mit vielen Creatives.

3. KI-Funktionen mit Bedacht nutzen:
Claudia warnte davor, KI-Optimierungen einfach „blind“ zu aktivieren. Wer damit arbeitet, sollte verstehen, was automatisiert wird – sei es durch Overlays oder sogenannte Multi-Advertiser Apps.

4. Testen, was funktioniert:
Der Erfolg steckt oft im Detail. Mehr als fünf Creatives hochladen, testen, analysieren – und nur die leistungsstarken Anzeigen weiterlaufen lassen. Das erfordert Übersicht, zahlt sich aber aus.

5. AdGPT zur Prüfung nutzen:
Ein Geheimtipp: AdGPT hilft nicht nur bei der Ideenfindung, sondern auch bei der Richtlinienprüfung. Besonders wichtig: Formulierungen mit direkter Ansprache wie „Du“ oder „Dein“ können schnell zur Account-Sperrung führen – besser vorher prüfen!

6. CBO vs. ABO:
Claudia verglich Campaign Budget Optimization (CBO) mit Ad Set Budget Optimization (ABO). Ihr Tipp: Mit CBO können Werbetreibende mehr Kontrolle und bessere Performance erreichen, da Meta automatisch das Budget auf die erfolgreichsten Creatives verteilt – ohne dass die Anzeigen sich gegenseitig kannibalisieren.

7. Der Bonus-Tipp:
Am Ende entscheidet nicht nur das Creative über den Klick, sondern auch über die Qualität der Leads. Welche Anzeige bringt welche Interessent:innen? Und wie verlaufen die Sales-Gespräche, die daraus entstehen? Wer seine Kampagne ganzheitlich denkt – von der Anzeige bis zur Conversion –, kann nicht nur ROAS und Conversion-Zahlen optimieren, sondern auch die Vertriebseffizienz steigern.

Mit einem klaren Blick für Strategie, technisches Know-how und dem Gespür für funktionierende Creatives machte Claudia Grajek deutlich: Meta Ads sind kein Glücksspiel – sondern Handwerk.

Malte Landwehr: KI

Der Vortrag von Malte Landwehr über KI auf der OMKMS 2025

Suche & KI – Ist AEO das neue SEO? – dies war die zugrundeliegende Frage von Malte Landwehrs Vortrag auf der OMKMS 2025.

LLMs (Large Language Models) sind bereits jetzt in vielen Disziplinen besser als Menschen! Dazu zählen zum Beispiel Diagnosen auf Grundlage von Arztberichten. Außerdem sind sie bereits größer als viele Suchmaschinen (Google ausgenommen). Daher ist die Frage naheliegend, ob Answer Engine Optimisation die nächste große Sache ist, auf die wir uns alle konzentrieren sollten.

Aber: Nicht alle Prompts in LLMs sind Suchanfragen und LLMs liefern so gut wie keinen Traffic.  Zudem sind sie sehr anfällig für Manipulation. Sie ziehen ihre Informationen aus wenigen Webseiten und sobald diese verändert werden, werden sich auch die Ausgaben der LLMs verändern.

Zur Verdeutlichung, warum Prompts in den meisten Fällen nicht zu Klicks führen, hat Malte eine Liste mit den häufigsten Prompts erstellt. Es wird deutlich, dass diese Themen meist durch die LLMs selbst beantwortet oder bearbeitet werden können und eine Weiterführung zu einer Webseite nicht mehr nötig ist.

  • Informationen und Hilfestellungen
  • Schreiben
  • Programmieren
  • E-Commerce
  • Bildgenerierung

Auch Hintergrundwissen über die Funktionsweise von LLMs gab Malte den Teilnehmer:innen. Er erläuterte die Themen Foundation Models und Retrievel Augmented Generation.

Stephan Czysch: SEO

Der Vortrag von Stephan Czysch über SEO

SEO einfach einfach – so wird SEO kein Feenstaub, sondern Teil der täglichen Arbeit

SEO kann kompliziert wirken;  muss es aber nicht. Stephan Czysch, Inhaber von searchanalyser.io, machte in seinem Vortrag deutlich, dass erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung kein Mysterium ist, sondern das Ergebnis strukturierter Arbeit mit klaren Grundlagen. Mit dem Titel „SEO einfach einfach“ stellte er ein praxisnahes Vorgehen vor, das SEO für Unternehmen greifbar und im Arbeitsalltag umsetzbar macht.

Das Fundament: Kleine SEO-Bausteine mit großer Wirkung

Im Zentrum standen klassische, aber oft unterschätzte Bausteine: eine durchdachte Navigation, hochwertige Inhalte mit echtem Mehrwert, eine saubere Überschriftenstruktur, Verlinkungen – sowohl intern als auch extern – und nicht zuletzt die Markenautorität, die über Zeit und Qualität aufgebaut wird. Wer diese Elemente im Blick behält, legt ein solides SEO-Fundament.

Für alle, die dabei auf fundierte Orientierung setzen wollen, bieten der SEO-Starter-Guide von Google sowie die offizielle Dokumentation für Website-Betreiber praxisnahe Leitlinien und Best Practices.

Local SEO: Suchintention verstehen – und regional sichtbar werden

Anhand eines Beispiels zeigte Stephan, dass die Nutzerintention oft von der Selbstwahrnehmung des Unternehmens abweicht. Wer online gefunden werden möchte, muss sich fragen: Wo hole ich den Kunden in seiner Journey ab? Erfüllt mein Inhalt wirklich seine Suchintention? Schon kleine Optimierungen – wie die Ergänzung von Stadt- oder Regionsnamen im Title oder der H1 – können hier deutliche Effekte haben.

Zum Schluss gab Stephan eine praktische SEO-Checkliste an die Hand – ein klarer Fahrplan, wie man SEO in den Alltag integriert:

  1. Wofür möchte ich gefunden werden?
  2. Bestandsaufnahme der aktuellen Inhalte
  3. Inhalte überarbeiten oder neu erstellen
  4. Zugriffsquellen analysieren: Wie kommen Nutzer auf die Seite?
  5. Externe Verlinkungen überprüfen und verbessern
  6. Erfolgskontrolle und kontinuierliche Optimierung

SEO ist kein Einmalprojekt, sondern Teil der täglichen Marketing-Routine

Stephan Czysch

Inhaber, searchanalyser.io

Lars Hilsebein: Addressable TV & Programmatic Advertising

Der Vortrag von Lars Hilsebein über Adressable TV auf der OMKMS 2025

Lars Hilsebein startete mit einem kurzen Seitenblick auf das Thema Addressable TV und erläuterte, dass bereits 80% einen Fernseher besitzen, der diese Form der Werbung bedienen kann. Addressable TV bedeutet das gezielte Ausspielen von Werbung – auch im linearen Fernsehen. Dabei werden den Konsument:innen gezielte Werbeclips im L-Format während des Fernsehens präsentiert, also links neben und unter dem eigentlichen Programm.

Daraufhin kam er zu dem größeren Abschnitt seines Vortrags mit dem Titel Programmatisches Advertising und wie Du es für Dich nutzen kannst. Beim Programmatic Advertising wird in 100 Millisekunden entschieden, welche Werbung ausgespielt wird. So werden weniger Anzeigen-Impressionen verschwendet und die Anzeigen werden relevanten Zielgruppen gezeigt. 85% aller Display- und Videokampagnen werden in Deutschland auf diese Art ausgespielt. Für den schnellen Überblick soll die folgende Tabelle den Unterschied zwischen programmatischem und klassischem Werben verdeutlichen.

Programmatic Advertising Klassisch / Insertion Order
automatisiert und datengetrieben manuell
flexibel, Echtzeitanpassungen Änderungen schwierig umsetzbar
Targeting nur kanal-/umfeldbezogenes Targeting
skalierbar nur begrenzt skalierbar
→ optimal für Performance-Kampagnen → opimal für Brand-Kampagnen

Dass das Verfahren von Programmatic Advertising komplex ist, wird auch an der Vielzahl beteiligter Akteure deutlich, die Lars uns aufzeigte:

  • Publisher: Bereitstellung der Plattform
  • Vermarkter: Bündelung einzelner Publisher und Verkauf der Plattformen
  • AdServer: Analyse der Nutzer, Tracking, Kampagnenmanagement, Optimierung
  • SSP: Verkaufsplattform, Regelung des Verkaufs der Werbeflächen, Qualitätskontrolle, Sicherheit
  • DSP: Auswahl der adressierten Nutzer:innen
  • MediaAgentur: Umsetzung spezifischer Ideen
  • Werbetreibender: Ausgangspunkt

Chantal Sebrantke: Psychologie

Chantal Sebrantke über Psychologie im Marketing

Chantel Sebrantke führte uns in ihrem Vortrag Psychologie im Marketing durch verschiedene psychologische Themen mit Bezug zum Marketing.

Persönlichkeit
Marketing-Verantwortliche müssen ihre Zielgruppe kennen, verstehen und bedienen können. Das Marketing reagiert auf diese Anforderung, indem Personas zur Adressierung von Nutzer:innen entwickelt werden.

Gedächtnis / Erinnerung
Es ist wichtig zu verstehen, wie Nutzer:innen Erinnerungen speichern. Da Erinnern sehr fehlerhaft ist, muss Marketing Wege finden, um besser in Erinnerung zu bleiben als die Konkurrenz. Aus der Psycholgie lernen wir, dass sich Menschen Dinge besser merken, wenn diese in eine Geschichte eingebettet sind (Stichwort Storytelling), wenn sie mit Emotionen oder Gerüchen verknüpft sind oder wenn die Nutzer:innen an erinnerungsfähigen Orten auf die Werbung treffen (Stichwort: Bannerwerbung).

Gestaltpsychologie
Als Beispiel wurde das Gesetz der Kontinuität erläutert. Da das Gehirn Figuren automatisch vervollständigt, kann es in der Werbung mitunter sinnvoll sein, von Bildern lediglich Ausschnitte zu präsentieren. Beispielsweise ergänzt das Gehirn ein halbes Auto automatisch und dieses eigene Ergänzen fördert besseres Erinnern.
Auch die Form- und Farbensprache ist sehr gut erforscht. Im Marketing werden zum Beispiel eckige und dunkle Designs oft für Autos genutzt, runde/grüne hingegen für Apotheken.

Übertragung von Marketing auf Online-Marketing
Chantel erzählte ihrem Publikum von einem Ladenlokal, das zu wenig Umsatz hatte. Die einfache Lösung? Der Aufbau des Ladens wurde so verändert, dass aus den bisherigen Plankäufern Impulskäufer wurden, die durch gezieltes Lenken im Laden und strategisch positionierte Artikel mehr gekauft haben und ein höherer Umsatz generiert wurde. Dieses Prinzip ist laut Chantal auch auf Webseiten übertragbar.

Eico Schweins: Content-Marketing

Der Vortrag von Eico Schweins über Content Marketing auf der OMKMS 2025

Mehr als nur Inhalt – Das braucht Dein Content, damit er durch die Decke geht!

Mit einer aktivierenden Einstiegsfrage holte Eico Schweins direkt das Publikum ins Boot: „Wer von euch ist Content-Editor, SEO, Texter oder Inhouse-Marketer?“ Während er einzelne Gruppen aufzählte, stand der Saal immer wieder auf – ein lebendiges Zeichen dafür, wie viele unterschiedliche Bereiche das Thema Content Marketing tatsächlich betrifft.

Doch gleich darauf wurde es ernst: „Warum reicht Inhalt allein nicht?“ Eico stellte klar, dass auch gut gemeinter Content oft einfach an der Zielgruppe vorbeigeht – er erreicht irgendwen, aber nicht die richtigen. Damit Content sein Ziel erfüllt, braucht es mehr als Worte: eine klare Strategie, ein definiertes Ziel, einen durchdachten Stil und ein bewusstes Design.

Zentral war dabei die Frage: Was soll dein Content eigentlich bewirken? Wer ist deine Zielgruppe? Wo steht sie gerade – und was soll sie nach dem Lesen tun? Eico betonte, wie wichtig es ist, demografische, psychologische und nutzungsbezogene Merkmale der Zielgruppe zu analysieren. Nur wer diese genau kennt, kann echten Mehrwert liefern – etwa durch Problemlösungen, fachliche Beratung, relevantes Wissen oder praktische Tipps.

Ein weiterer Fokus lag auf Sprache und Stil. Der Content muss nicht nur zum Thema, sondern auch zur Marke und zur Zielgruppe passen. Konsistenz ist dabei das A und O – ein inkonsistenter Sprachstil wirkt nicht nur unprofessionell, sondern kann die Zielerreichung direkt gefährden. Emotionalität, persönliche Ansprache und klare, ansprechende Überschriften helfen dabei, Leser:innen abzuholen und zu binden.

Versuch, die Nutzer persönlich anzureden.

Eico Schweins

Geschäftsführer, V4 Visions

Auch Layout und Design spielen eine große Rolle: Klare Absätze, gut lesbare Schriftarten, ausreichend Zeilenabstand und visuelle Elemente wie Bilder oder Infografiken steigern die Lesbarkeit enorm. Ein angenehmes Leseerlebnis sorgt dafür, dass Inhalte nicht nur gelesen, sondern auch verstanden und behalten werden.

Ein oft unterschätzter Aspekt: Call-to-Actions (CTAs). Sie müssen klar, überzeugend und handlungsorientiert sein – denn letztlich entscheidet der CTA darüber, ob der Content sein Ziel erreicht. Abgerundet wurde der Vortrag durch den Hinweis auf externe Validierung: Siegel, Kundenbewertungen oder Expertenmeinungen steigern das Vertrauen und verleihen dem Inhalt zusätzliche Glaubwürdigkeit.

Eicos Fazit war eindeutig: Content ist kein Selbstzweck. Nur wer plant, gestaltet und strukturiert, kann mit Inhalten auch wirklich unternehmerische Ziele erreichen.

Wolfgang Jung: Keynote zu Storytelling

Wolfgang Jung liebt die OMKMS. Behaupten wir einfach mal, denn immerhin war er bereits zum dritten Mal dabei und begeisterte uns mit einer Keynote! Unter dem Titel Wie Deine Geschichte und KI für Dein bestes Marketing sorgen sorgte er erneut für Gänsehaut und große Gefühle und bescherte uns einen angemessenen Abschluss der OMKMS Teil 3.

Wolfgang geht nach dem einfachen Prinzip dreier Schritte vor.

1. CONNECT
Es geht um sein liebstes Thema: Gefühle. Welche Gefühle willst Du als Marketing-Verantwortlicher bei Deiner Zielgruppe auslösen? Dein Publikum muss Deine Lösung kennen, um Dich statt Deine Konkurrenz auszuwählen. Dafür steht natürlich das ganze sorgsam gelernte SEO-Handwerkszeug als Basis der Kommunikation zur Verfügung. Hinzu kommt allerdings, dass der ehemalige Konsument heute ein Prosument ist, also auch selbst produziert. Auf ihn sollte man mit Konsistenz und gutem Storytelling zutreten.

2. FEEL
Markenloyalität entsteht aus Vertrauen und Menschen vertrauen echten Markenstorys. Storytelling ist dabei nicht das Ergebnis neuer Technologie, neuer Trends, keine Fakten, sondern Emotionen. Das funktioniert 2025 gut, weil gute Storys Sicherheit geben, weil sie Ablenkung bringen und zu einer Handlung leiten.

3. MAKE
Die perfekte Werbebotschaft wird folgendermaßen erzählt: Der Protagonist ist der Held Deiner Geschichte, er hat ein Problem und verfolgt ein Ziel, zu dem Du/Dein Produkt/Deine Dienstleistung ihm verhelfen kann. Merke Dir also immer: Du bist nicht der Held!

Gute Geschichten schicken unser Gehirn in den Urlaub

Wolfgang Jung

Gründer und CEO, team Digital

Vortrag von Wolfgang Jung über Storytelling auf der OMKMS 2025

Danke für Eure Teilnahme!

Liebe Teilnehmer:innen, liebe Speaker:innen, wir sagen DANKE! Wir freuen uns sehr, dass Ihr von der OMKMS genauso überzeugt seid wie wir, das Team von Online-Profession. Wir lieben es, diese Konferenz für Euch zu planen und vorzubereiten und Euch dann am Tag der Tage begrüßen zu dürfen. Danke an alle treuen Wiederkehrer:innen und alle OMKMS-Neulinge. Hoffentlich sehen wir uns auch am 16.04.2026 wieder im Preussenstadion!

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