Manchmal ist es schon lustig, was für Zufälle es gibt …
Da hatte ich am vergangenen Dienstag eine „Diskussion“ mit einem Kunden, der aufgrund der Entwicklung des Sistrix Sichtbarkeitsindexes seiner Seite „unzufrieden“ mit den Ergebnissen war – und das obwohl sich Zugriffe und PIs deutlich erhöht haben …
Ich habe dann einige Zeit benötigt, um klarzustellen, dass der Sichtbarkeitsindex für die Beurteilung der Leistungsfähigkeit einer Internetseite nicht aussagekräftig ist und stattdessen dringend empfohlen, den Blick auf den Analytics-Account zu richten.
Danach bin ich wieder Richtung Heimat gefahren, mit dem festen Vorsatz, einen Blogartikel über Sinn und Unsinn der Betrachtung des Sichtbarkeitsindexes durch Kunden zu schreiben.
Damit ist mir allerdings Julian von seokratie.de am vergangenen Freitag zuvorgekommen – er hat unter http://www.seokratie.de/pfeif-auf-die-sichtbarkeit/ genau das thematisiert, was mir auch am Herzen lag und liegt.
Kernaussage ist diese hier: „Eine Sichtbarkeit von 2 oder 10 sagt absolut gar nichts über den Wert eines Links, einer Webseite oder deren Besucher aus.“
Ich kann das an unzähligen Beispielen festmachen. Das Problem ist einfach die Wertigkeit der verschiedenen Keywords und Keywordkombinationen, die niemand nachvollziehen kann.
Da passiert es schnell, dass durch den Wegfall eines (von Sistrix hoch gewerteten) Keywords der Sichtbarkeitsindex in den Keller rauscht – obwohl parallel zum Verlust dieses einen Keywords 10 andere (für uns sehr relevante – für Sistrix leider nicht) Begriffe nach oben gehen.
Wir haben in den letzten Wochen häufig beobachtet, dass die Entwicklung des Sichtbarkeitsindexes konträr zur Besucherentwicklung verläuft und raten daher von der isolierten Betrachtung der Sistrix Daten ab.
Natürlich „lügen“ solche Tools nicht – aber sie sagen eben auch nicht immer die Wahrheit … Dennoch nutzen auch wir diese Tools – weil sie neben dem Sichtbarkeitsindex noch viele, viele andere Daten liefern, die wirklich toll sind.
Der Verzicht oder die differenzierte Betrachtung des Sichtbarkeitsindexes nimmt zwar manchen Seitenbesitzern die eine oder andere Illusion – ist aber nun mal so. Wir finden es gut, wenn unsere Kunden sich mit ihrer Internetseite und der Analyse unserer Arbeit beschäftigen – wir freuen uns sogar über solch „mündige“ Kunden.
Nur sollte die Betrachtung der Entwicklung der Internetseite nicht rein am Sichtbarkeitsindex festgemacht werden.
EDIT: Sistrix selbst ist mittlerweile auch auf die Problematik eingegangen und hat in einem interessanten Posting noch einmal genau den Ansatz des Sichtbarkeitsindex erklärt:
http://www.sistrix.de/news/warum-der-sichtbarkeitsindex-kein-seo-trafficindex-sein-will/
Der Sichtbarkeitsindex ist für mich ein Gefühlsding. Ich habs da lieber, wenn es ein schöner Wert ist, als so ein olles 0,01. Allerdings konnte ich auch beobachten, daß eine niedrige Sichtbarkeit nicht zwingend wenig Besucher bedeutet. Wie auch der Pagerank ist allerdings auch der SI ein Wert, auf den einige Kunden genau schauen.
Es ist schon ein wenig lustig wenn sich Webseiteneigner um die Sichtbarkeit ihrer Webseite sorgen anstelle zu sehen was sie verkaufen und ob die Kunden nur über ihre Webseite fliegen.
Seit des Todes von PageRank gibt es viele neue Ränge die versuchen die Lücke zu füllen. Es scheint eine Notwendigkeit geworden zu sein. Was ich verstehen kann wenn es um die Gewichtung einer Webseite geht die versucht z.B. Artikelplätze zu verkaufen.