Nein, hier geht’s nicht um Schmuggelware, auch wenn der Name koks.digital erst mal irritiert. Aber das schwarze Gold, das früher die Hochöfen im Ruhrgebiet befeuert hat, steht jetzt für was anderes: digitale Power pur. Input mit Substanz, heiße Diskussionen und Speaker, die wirklich was zu sagen haben.
Am 26. Juni 2025 war Bochum der Hotspot für alle, die im Digital Marketing was reißen wollen. Die größte Online-Marketing-Konferenz im Ruhrgebiet hat 400 Leute in die Rotunde und ins Gleis 9 gelockt. Drei Bühnen, 19 Vorträge. Von SEO über Social Ads bis hin zu KI, E-Mail-Marketing und E-Commerce war alles dabei.
Das Besondere an koks.digital? Die Mischung stimmt einfach. Klar, die bekannten Namen waren da, aber eben auch die versteckten Perlen. Profis, die richtig was draufhaben, auch wenn sie nicht ständig im Rampenlicht stehen. Die ganze Atmosphäre war typisch Ruhrpott: entspannt, bodenständig und vor allem praxistauglich. Kein Geschwäfel, keine hohlen Phrasen: Einfach ehrlich und direkt.
Wir waren mittendrin, haben uns die besten Talks rausgepickt und jede Menge brauchbare Ideen gesammelt. Hier sind unsere persönlichen Highlights: Kompakt und ohne Schnickschnack.
Frühstück? Später. Erst mal digitales Koks.
Punkt neun war dann Schluss mit gemütlich. Zwei Locations, drei Bühnen und ab ging die Post. Wer dachte, er könnte sich erst mal warmhören, lag falsch, der erste Vortrag hat direkt Vollgas gegeben.
Die Vorträge im Überblick
1. Kim Nadine Adamek: Die perfekte Struktur für Landingpages, die konvertieren
3. Madelaine de Nève: Inhalte, die süchtig machen
4. Sebastian Galla: Agentur Boomer – Die Meme-Marketing Story
5. René Dhemant: KI trifft SEO: Content, der Dich zur Antwort macht
6. Nikolas Stemmermann & Marco Terrazzino: KICKEN & KOHLE: Podcast made in Bochum
7. Sarah Wulf & Amelie Rothlübbers: Next-Level SEA: Wie KI das Spiel verändert
Die perfekte Struktur für Landingpages, die konvertieren
An der koks.digital-Landingpage hat Kim gezeigt, wie man eine Seite durch die verschiedenen Verkaufsphasen optimiert: Early Bird, dann der Ansturm, bis zum „Sorry, ausverkauft“. Dabei war ein Punkt besonders interessant: der Unterschied zwischen Zielgruppe und Bedarfsgruppe. Zielgruppen sind oft ziemlich schwammig („Männer, 25-45, digital affin“), aber bei Bedarfsgruppen geht’s um die harten Fakten: Wer braucht das wirklich? Wer kann sich’s leisten? Und wer ist auch bereit zu handeln?
Für die richtige Ansprache hat sie zehn Punkte aufgelistet, die auf jeder guten Landingpage draufgehören:
- Empathischer Einstieg – starkes Bild, knackige Headline, Ort und Datum, dazu ein Call-to-Action, der sitzt.
- Veranstaltungsbeschreibung – Was, Wann, Warum, Für wen. Ohne Umschweife.
- Visuelle Highlights – Speaker, Agenda, Sessions. Gut präsentiert, nicht überladen.
- Social Proof – Logos, Testimonials, Teilnehmerzahlen. Vertrauen schaffen halt.
- Ticketoptionen – verschiedene Kategorien, Countdown-Timer, klare Kaufanreize.
- Dringlichkeit schaffen – Verknappung, Boni, Live-Updates. FOMO funktioniert.
- FAQ-Bereich – Einwände schon im Vorfeld abfangen.
- Starker Abschluss – nochmal alle Vorteile, Buchungsmaske, Kontakt.
- Mobile First – responsive Design, schnelle Ladezeiten. Muss einfach sein.
- A/B-Testing – Farben, Texte, Aufbau, Bilder. Alles testen, was geht.
Die Konversion durch Beeinflussung enorm verbessern? 1 UseCase und minimum 3 Tipps!
Was haben Johannes Gutenberg, Videospiele und E-Commerce gemeinsam? Sie alle spielen eine Rolle, wenn es darum geht, Menschen zu beeinflussen oder gezielt zur Handlung zu motivieren. David Odenthal hat in seinem Vortrag gezeigt, wie moderne Landingpages psychologische Effekte nutzen können, um Nutzer nicht nur zu erreichen, sondern auch zum Konvertieren zu bewegen.
Aber reine Struktur allein reicht nicht. Menschen handeln emotional zu etwa 70 Prozent, wie David erklärte. Um Nutzer zu aktivieren, müsse man ihr Verhalten analysieren, nicht nur technische Lösungen bereitstellen. Ein Beispiel dafür: Heatmaps, etwa mit Tools wie Flyeralarm, die zeigen, wo Aufmerksamkeit entsteht und wo sie verloren geht.
Spannend wurde es bei seinem Blick auf die Gaming-Branche: Hier funktioniert Manipulation am effektivsten durch Wettbewerb, Fortschritt, Dopamin-Kicks und emotionale Bindung. Spieler wollen schöner aussehen, besser werden, Neues freischalten. Genau diese Mechanismen lassen sich auch im Marketing nutzen: mit Nudging, Storytelling, Belohnungssystemen oder schrittweise geführten Formularen.
Odenthal verwies auf das bekannte Hooked-Modell von Nir Eyal, das sich in vier Stufen gliedert: Handlung, Aha-Moment, Freischaltung, Erkenntnis. Wer diesen Kreislauf auslöst, aktiviert unterbewusste Systeme und schafft Bindung. „Und zack – es entsteht Sucht“, wie David es pointiert auf den Punkt brachte.
Sein zweiter Tipp: Verführe den Nutzer. Nicht durch Tricks, sondern durch Relevanz, Resonanz und das richtige Maß an emotionaler Aktivierung. Menschen haben Ängste, suchen Sicherheit. Wer das versteht, kann Inhalte bauen, die Vertrauen schaffen, sei es durch Storylines, visuelle Führung oder gezielte Ansprache limbischer Reize.
Am Ende gab es noch einen kleinen Ausblick in die Tool-Welt: Mit einem Linkscoring-System für WordPress, entwickelt in Kooperation mit ChatGPT und dem Tool Loveable (Beta), stellte Odenthal ein Plugin vor, das Nutzersignale auswertet und direkt in Conversion-Optimierung übersetzt.
Ein Vortrag, der klar machte: Wer Conversions will, muss verstehen, wie Menschen ticken. Technik ist wichtig, aber Psychologie ist entscheidend.
Inhalte, die süchtig machen
Denn 90 % aller Kaufentscheidungen sind emotional, so Madelaine, und 92 % der Nutzer erwarten Storytelling statt klassischer Werbung. Kreativität ist also keine Kür, sondern Pflicht.
Vom Planen zum Machen führte Madelaine in sechs klaren Schritten:
- Ziel & Zielgruppe definieren
- Kampagnenidee & Storyline entwickeln
- Gerüst & Kanäle festlegen
- Roadmap & To-dos strukturieren
- Projektkoordination sichern
- Umsetzen!
Und ja, vieles lässt sich messen: Brand-Lift-Studien, Location Tracking, QR- und Rabattcodes, Social Listening bis hin zu regionalem Sales Uplift. Aber auch hier der ehrliche Hinweis: Nicht alles ist messbar, und das ist okay.
Ihre wichtigsten Punkte:
- Emotion schlägt Produkt
- Storytelling statt Werbung
- Den Nutzer ganzheitlich denken
- Echtheit ist besser als Perfektion
- Ohne Interaktion keine Community
Ein Vortrag, der gezeigt hat: Wer Social Media strategisch denkt, kreativ umsetzt und dabei den Menschen nicht vergisst, schafft Inhalte, die wirken und im besten Fall süchtig machen.
Agentur Boomer – Die Meme-Marketing Story
„Memes are culture“, brachte er es auf den Punkt. Sie sind digitale Stilmittel, mit denen sich Gefühle, Situationen und gesellschaftliche Entwicklungen satirisch oder emotional pointiert darstellen lassen. Und sie wirken, wenn sie zur Zielgruppe passen.
Besser machten es Unternehmen wie Volksbank oder Pizza Wolke: Letztere erzielte mit einem Meme-Karussell auf Instagram beachtliches Engagement. Die Botschaft: Memes sind kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Sie sollen unterstützen, ergänzen, unterhalten, aber eben auch in die Strategie passen.
Besser machten es Unternehmen wie Volksbank oder Pizza Wolke: Letztere erzielte mit einem Meme-Karussell auf Instagram beachtliches Engagement. Die Botschaft: Memes sind kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug. Sie sollen unterstützen, ergänzen, unterhalten, aber eben auch in die Strategie passen.
Drei Dinge sind dabei zentral:
-
- Man ist immer nur Gast im Feed der Nutzer: Also zeige Content, der unterhält, zum Interagieren anregt und Emotionen triggert.
- Jede Plattform hat ihren eigenen Meme-Stil: Memes auf TikTok basieren auf Videos, auf Instagram funktionieren Videos und Bilder, auf LinkedIn primär Bilder.
- Memes müssen zur Zielgruppe passen: Verstehe die Bedeutung von Memes und verstehe deine Community. Erst dann werden Memes witzig.
Besonders spannend: Tagesaktuelle Memes performen oft am besten. Ein Beispiel aus dem Vortrag zeigte, wie ein Stefan-Raab-Meme direkt zur Reichweitenrakete wurde. Für Marken bedeutet das: Mitdenken, mitfühlen, mitspielen, aber immer mit Bewusstsein.
Ein Vortrag zwischen Lachen, Lernen und Likes, der eindrucksvoll gezeigt hat, dass Meme-Marketing mehr ist als ein Gag, sondern ein Tool für Sichtbarkeit, Nähe und Relevanz.
Mittagspause mit Eis, Austausch und Adesso-Glück
Nach einem intensiven und impulsreichen Vormittag hieß es gegen Mittag: kurz durchatmen, Energie tanken und Kontakte knüpfen. Die Pause bot nicht nur Zeit für Gespräche, sondern auch Gelegenheit, an den Ständen der Partner wie etwa adesso SE vorbeizuschauen oder beim Gewinnspiel sein Glück zu versuchen.
Besonders gut kam der Eisstand an. Bei bestem Sommerwetter war das genau das richtige Konferenz-Extra, um den Kreislauf runterzukühlen und die Laune hochzuhalten. So wurde die Mittagspause zum perfekten Mix aus Networking, Snacktime und digitalem Durchatmen.
Nutze die Mittagspause für wertvolle Kontakte!
Während du dich mit anderen Expert:innen austauschst, sammle Inspiration für deine nächste Konferenz. Wusstest du schon? Auch wir veranstalten eine hochkarätige Online-Marketing-Konferenz im Preußenstadion! Sei dabei und sichere dir jetzt dein Ticket.
KI trifft SEO: Content, der Dich zur Antwort macht
Nach der Mittagspause wurde es ernst oder besser gesagt: strategisch zukunftsweisend. Denn mit René Dhemant betrat ein Speaker die Bühne, der die Brücke zwischen klassischer Suchmaschinenoptimierung und KI-getriebenem Content nicht nur theoretisch aufzeigte, sondern praktisch zerlegte.
Im Zentrum stand die Frage: Wie schaffe ich Inhalte, die sowohl bei Google performen als auch in KI-Chatbots wie ChatGPT, Copilot oder Gemini auftauchen? Die Antwort: Mit durchdachter Struktur, semantischer Tiefe und einer klaren Ausrichtung auf konversationelle Suchanfragen.
Er zeigte anhand praxisnaher Beispiele, wie sich die Suchkultur verändert hat: Vom Keyword „tropfender Wasserhahn Reparatur“ hin zur Nutzerfrage „Wie repariere ich einen tropfenden Wasserhahn in meiner Küche?“ Die KI will Nuancen, Kontext, Struktur. Und: Sie braucht Daten, um fundiert antworten zu können.
Ein zentrales Konzept dabei: RAG (Retrieval Augmented Generation), also Systeme, die Antworten nicht nur auf Basis der Trainingsdaten geben, sondern sich aktiv Informationen aus dem Web „ziehen“. Damit diese Informationen gefunden und verarbeitet werden können, müssen sie qualitativ hochwertig, strukturiert und zugänglich sein.
Entitäten, Struktur & konversationeller Content
Der Vortrag führte tief hinein in die Welt der Entitäten-SEO, also in die semantische Klarheit von Personen, Orten, Marken oder Produkten, die für Maschinen eindeutig erkennbar sein müssen. Wer etwa als Anbieter für KFZ-Schadenmanagement wahrgenommen werden möchte, muss diese Begrifflichkeit auch belegen und vernetzen, sei es über das Knowledge Panel, die eigene Landingpage oder FAQ-Auszeichnungen via JSON-LD.
Eine kleine Bauanleitung für die Zukunft
René Dhemant lieferte eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung zur konversationellen Suchmaschinenoptimierung, die so auch als Checkliste taugt:
- Fragenbasierte Keyword-Recherche: PAA, verwandte Suchanfragen, semantische Cluster.
- Konversationell schreiben: Natürlich, fundiert, mit E-E-A-T-Bezug (Experience, Expertise, Authority, Trust).
- Textstruktur optimieren: Prägnante Aussagen, Einleitung + Fazit, semantisch starke Zwischenüberschriften.
- Externe Präsenz aufbauen: Erwähnungen, Zitationen, Markenautorität stärken.
- Technisch optimieren: HTML-Rohdaten bereitstellen, kein JavaScript, kein Lazy Rendering.
Dazu: Tool-Tipps, Workflow-Optimierungen mit GSC, eigenen LMs im Notebook und Textanalyse per wortliga, einem Tool aus der eigenen Agentur.
Ein spannender Abschluss war die Frage aus dem Publikum: „Sollten wir schon eine LLM.txt einsetzen?“ Dhemants klare Antwort: „Es gibt keine konkreten Beweise, dass sie aktuell relevant ist. Fokussiert euch stattdessen auf das, was wirklich wirkt: konversationelle SEO.“
Ein starker Vortrag, der deutlich gemacht hat: SEO entwickelt sich rasant weiter, und wer mit KI mithalten will, braucht nicht nur Tools, sondern Verständnis.
KICKEN & KOHLE: Podcast made in Bochum
Nikolas Stemmermann und Marco Terrazzino erzählten in Bochum, wie aus der anfänglichen Idee eine regelmäßige Podcast-Produktion wurde. Der Name? Ein kreatives Geschenk von ChatGPT. Erst nach über 100 Vorschlägen fiel die Wahl auf das griffige „K & K“ und der Titel sitzt bis heute.
Vom Wohnzimmer aufs Handy: Der Weg zum Podcast
Die beiden starteten ohne großes Studio, dafür mit umso mehr Herzblut. Besonders die erste Folge wurde durch konsequentes Pushen auf allen Kanälen zum Erfolg. Ein Musterbeispiel dafür, wie Reichweite durch Aktivität entsteht. Seitdem ist klar: Ein Podcast ist keine spontane Sprachnachricht, sondern echte Arbeit.
Was alles dazugehört? Da wären die Themenplanung und Gästeorganisation, was bei Fußballprofis mit engem Terminkalender nicht ohne ist. Aufnahmesessions von 5 bis 6 Stunden, je nach Gesprächsdynamik. Schnitt und Postproduktion, oft outgesourct. Ein Skript zur Absicherung, aber bitte ohne die Spontanität zu verlieren.
Gerade die Zusammenarbeit mit prominenten Gästen erfordert Fingerspitzengefühl. Die Interviews sollen unterhalten, nicht bloßstellen. Deshalb lautet das Motto: lieber charmant als reißerisch, was bei den Interviewten gut ankommt.
Der Kanal ist König
Die Reichweite wird hauptsächlich über Instagram und TikTok aufgebaut. Regelmäßige Reels, alle zwei Tage ein Post, das ist der Rhythmus. Auch wenn der Podcast selbst im Longform-Format überzeugt, spielt der kurze Snack-Content in den Feeds eine entscheidende Rolle, um sichtbar zu bleiben.
Und wie sieht’s mit Werbung aus? Die Antwort: Zuerst organisch wachsen, dann mit Bedacht Meta Ads einsetzen. Von TikTok Ads haben sich die beiden bisher bewusst ferngehalten. Der Fokus liegt auf Community-Wachstum durch echte Relevanz.
Menschen erreichen, nicht nur targeten
Was besonders auffiel: Die beiden kümmern sich aktiv um ihre Community. Kommentare werden fast ausnahmslos beantwortet, Kritik ernst genommen, positives Feedback zurückgespielt. Keine Spur von Arroganz, dafür eine spürbare Nähe zum Publikum.
Am Ende dieses angenehm persönlichen Vortrags bleibt der Eindruck: Ein Podcast ist kein Selbstzweck. Wenn man mit Haltung, Humor und einem klaren Thema startet und sich nicht vor dem Aufwand scheut, kann daraus eine echte Marke entstehen. „Kicken und Kohle“ zeigt, wie man mit zwei Mikrofonen und einem klaren Ziel Brücken baut zwischen Fußball, Finanzen und echter Nahbarkeit.
Next-Level SEA: Wie KI das Spiel verändert
Der letzte Vortrag des Tages drehte sich um ein Thema, das im Online-Marketing kaum aktueller sein könnte: Wie verändert Künstliche Intelligenz (KI) den Bereich Search Engine Advertising (SEA)? Und wie können Werbetreibende dieses Potenzial gezielt für sich nutzen?
Sarah Wulf und Amelie Rothlübbers von Bloofusion lieferten in ihrem gemeinsamen Vortrag nicht nur fundiertes Know-how, sondern auch einen klar strukturierten Einblick in die Entwicklung und den aktuellen Stand von KI im SEA-Alltag. Dabei wurde schnell klar: Wer künftig erfolgreiche Kampagnen schalten will, muss mehr denn je bereit sein, mit Maschinen zu denken, aber auch bereit bleiben, sie zu hinterfragen.
Von maschinellem Lernen bis KI-Max: Ein Rückblick mit Ausblick
Die beiden Speakerinnen nahmen das Publikum zunächst mit auf eine kleine Zeitreise:
2008 bis 2015 war der Startpunkt mit maschinellem Lernen. Es ging um Daten, deren Verarbeitung und Bewertung. 2016 brachte den nächsten Meilenstein mit der Einführung von Smart Bidding und Dynamic Search Ads (DSA). Ab 2021 begann der Übergang zur KI. Google Ads wird smarter, es entsteht Performance Max, wo erste KI-Vorschläge für Anzeigentexte auftauchen.
2023 war das Jahr, in dem mit Gemini, Google Lens und automatischer Texterstellung echte generative KI ins Werbesystem einzog. 2025 stehen AI Bumper Videos und AI Max for Search Campaigns bereits in den Startlöchern, ein klares Zeichen, dass die Automatisierung weiter Fahrt aufnimmt.
Die Message: KI verändert das Spielfeld und die Regeln gleich mit.
KI als Kreativ-Booster statt Copy-Paste-Generator
Ein großer Teil des Vortrags drehte sich um das kreative Potenzial von KI. Dabei wurde deutlich: KI ersetzt nicht die Ideen, aber sie beflügelt den Prozess.
Zum Beispiel bei der Zielgruppenanalyse: Mit Hilfe von Käuferbewertungen und ChatGPT lassen sich präzise Buyer Personas erstellen, die sich wiederum zur gezielten Ausrichtung von Ads nutzen lassen. In einem praktischen Vergleich zeigten Wulf und Rothlübbers, dass Anzeigen mit Bezug zur Buyer Persona deutlich bessere Performancewerte erzielten als generische Kampagnen.
Auch beim Texten ist KI inzwischen ein verlässlicher Sparringspartner. Statt der klassischen Probleme des manuellen Textens wie Zeitdruck, kreative Blockade oder Unsicherheit entsteht ein neuer Kreislauf mit KI: Ideen generieren, Ergebnisse prüfen und anpassen, Varianten testen, Texte optimieren.
Wichtig ist dabei, nicht blind auf generierte Texte zu vertrauen. Denn: Gute Anzeigentexte zeichnen sich durch klare Nutzenkommunikation, konkrete Suchintention, emotionale Relevanz und einen echten Call-to-Action aus. Kein Platz für schwammige Floskeln und endlose Satzmonster.
Creatives, Keywords und die große KI-Checkliste
Ein Dauerproblem im Kampagnenalltag: Es fehlt das passende Bildmaterial. Die Lösung? KI. Mit Tools wie Midjourney, DALL·E, Canva AI oder Adobe Firefly lassen sich heute ansprechende Visuals erstellen, in kurzer Zeit, auf den Punkt und oft deutlich kostengünstiger als klassische Produktionen.
Auch bei der Keyword-Recherche hilft die Maschine. Vor Kampagnenstart können Zielgruppen analysiert, relevante Begriffe abgeleitet und Ausschlusskriterien bestimmt werden. Nach Kampagnenstart lassen sich Suchanfragen exportieren, von der KI analysieren und daraus Negativ-Keywords generieren.
Nicht zuletzt hilft KI bei der Datenanalyse, etwa bei Auktionsdaten oder Performance-Reports. Ein enormer Vorteil, gerade bei umfangreichen Kampagnenstrukturen.
Zwischen Effizienz, Intelligenz und Verantwortung
Der Vortrag zeigte klar: KI ist im SEA keine Spielerei mehr, sondern längst ein essenzieller Bestandteil moderner Kampagnenarbeit. Doch sie funktioniert nur dann optimal, wenn Strategie und Kontrolle Hand in Hand mit der Technologie gehen.
KI ersetzt keine Marketingexpert:innen, sondern erweitert ihre Möglichkeiten, von der Ideenfindung bis zur Automatisierung von Prozessen. Wer es schafft, die eigene Expertise mit den neuen Tools zu kombinieren, kann nicht nur effizienter arbeiten, sondern auch messbar bessere Ergebnisse erzielen.
Ein starker Abschluss, der deutlich macht: Die Zukunft von SEA ist da. Sie ist smart, datengetrieben und voller Potenzial. Aber sie braucht Menschen, die sie mitgestalten.
Fazit: Fachlich stark, strukturell durchdacht
Das Programm war kompakt, die Locations funktional, das Publikum engagiert. Besonders hervorzuheben ist die konsequente Ausrichtung auf nutzwertige Inhalte, die konkrete Anregungen für den eigenen Arbeitsalltag bieten.
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