SEO Day 2024

Am 7. November 2024 fand der SEO Day im RheinEnergieStadion in Köln statt. Mehr als 20 Speaker:innen gaben spannende Einblicke in ihre Expertise und lieferten praxisnahe Tipps, für die kommende Zukunft im E-Commerce. Die Kombination aus tiefgehenden Fachvorträgen, innovativen Strategien und der offenen Diskussion aktueller Herausforderungen zeigte, warum der SEO Day als Pflichttermin im Kalender jedes Online-Marketers gilt. Besonders beeindruckend war die thematische Vielfalt, die von klassischen Disziplinen wie Linkbuilding bis hin zu Zukunftsthemen wie KI-Optimierung reichte und so einen umfassenden Überblick über den Status quo und die Perspektiven der Branche bot.

Startschuss mit Hans-Henning Raven von suxeedo: „Linkbuilding 2024“

Der SEO Day begann mit einem tiefen Einblick in die Entwicklungen im Linkbuilding durch Hans-Henning Raven. Er zeigte in seinem Vortrag, wie traditionelle Taktiken weiterhin bestehen, aber gleichzeitig viele Chancen moderner Digital PR verpasst werden. Laut einer aktuellen Ahrefs-Umfrage kaufen 60 % der Blogseiten-Betreiber immer noch Links, obwohl Google zunehmend strengere Qualitätsmetriken einführt, um die Relevanz und Seriosität der Linkquellen zu bewerten.

Google Leak hinsichtlich Linkbuilding

Der Google Leak vom Frühjahr 2024 offenbarte ein komplexes Set von Metriken zur Linkbewertung, darunter etwa 15.000 Einzelmetriken, die Google zur Bestimmung der Ranking-Qualität heranzieht. Hier sind einige der wichtigsten Faktoren hinsichtlich Linkbuilding:

• Qualität der Link-Quelle: Metriken wie „sourcetype“ und „matchedscore“ messen die Vertrauenswürdigkeit und thematische Relevanz der Linkquelle.
• Autorität der Link-Quelle: „siteAuthority“, „authorityPromotion“ und „unauthoritativeScore“ bewerten die Relevanz und Glaubwürdigkeit der Quell-Domain.
• PageRank in Bezug auf Seed Sites: Hier spielen besonders vertrauenswürdige Quell-Domains eine zentrale Rolle.
• Anchor-Text und thematische Passgenauigkeit: Die Diversität der Ankertexte und die Position der Links auf der Seite beeinflussen das Ranking entscheidend.

Demnach beeinflussen komplexe Metriken, wie z. B. die Qualität und Diversität der Linkquellen, die Autorität und die Position der Links auf der Quellseite, die Bewertung in erheblichem Maße. Der Leak verdeutlichte, dass Google ein umfassendes Metrikensystem nutzt, welches sowohl interne als auch externe Links abdeckt. Fazit: Linkbuilding bleibt eine zentrale Qualitätsmetrik, doch die Ansprüche an Links steigen.

Relevanz von Themen und KPIs im Linkbuilding + Lektionen aus dem Yandex Leak

Rainer Naranjo von performanceLiebe sprach in seinem Vortrag über die essenziellen Elemente des Linkbuildings und knüpfte dabei an Erkenntnisse aus dem Yandex Leak an. Auch wenn dieser aus dem russischen Suchmaschinenmarkt stammt, sind die Resultate für Google dennoch aufschlussreich. Naranjo hob hervor, dass eine thematisch relevante Platzierung der Links von höchster Bedeutung sei und dass insbesondere die Startseite oder zentrale Landingpages bevorzugt verlinkt werden sollten.

Linkbuilding-Strategien sollten auf einer ganzheitlichen Bewertung der Domain basieren. Dazu kommt die Betrachtung mehrerer KPIs als Gesamtpaket infrage:

• Domain Rating (Ahrefs)
• Domain Authority (Moz)
• Authority Score (Semrush)
• Citation and Trustflow (Majestic)
• Sichtbarkeitsindex (Sistrix)

Diese KPIs sind keine isolierten Messwerte, sondern bieten gemeinsam ein umfassendes Bild der Linkstärke einer Domain.

SEO-Silo-Taktiken in Zeiten der KI: Strukturierte Inhalte als Schlüssel zum Erfolg

Marco Janck, Inhaber der Boutique SEO-Agentur SEONAUTEN im SUMAGO-Network und Kopf hinter der CAMPIXX stellte fünf erfolgreiche SEO-Silo-Taktiken vor. Sein Ansatz konzentriert sich darauf, Inhalte gezielt zu clustern und über Silos zu verknüpfen. Silos bieten nicht nur eine klarere Struktur für die Nutzer, sondern senden auch starke EEAT-Signale (Expertise, Autorität, Vertrauenswürdigkeit) an Google.

Content als Mehrwert für den Leser UND die Suchmaschine

• Ratgeber erstellen: Einfache und visuell ansprechende Ratgeber bieten einen hohen Mehrwert. Marco empfahl, diese Inhalte in einem eigenen Verzeichnis zu sammeln und dabei kreative Visualisierungsmöglichkeiten zu nutzen.
• Glossar aufbauen: Glossare eignen sich gut zur internen Verlinkung. Er riet, auch auf das Glossar selbst zu verlinken, nicht nur von ihm weg.
• Juristische und technische Themen: Inhalte zu rechtlichen Themen, Normen oder Marken lassen sich gut in EEAT-Signale umwandeln.
• Social2Silo: Inhalte von LinkedIn und anderen sozialen Medien können auf der eigenen Website eingebunden werden, um die Inhalte weiter zu stärken.

Die Rolle der KI im SEO: Zukunftsprognosen und aktuelle Herausforderungen

Marcus Tober, SVP of Enterprise Solutions bei Semrush und Gründer von Searchmetrics, behandelte die Auswirkungen der KI auf das organische Ranking.

1. Ist KI disruptiv für das Business?

Ein zentrales Thema war die Frage, ob KI tatsächlich eine disruptive Kraft für das Geschäft darstellt. Anstelle von Konflikten und Klagen, wie sie in der Vergangenheit häufig auftraten, setzen Unternehmen inzwischen auf Kooperationen und Deals mit den Entwicklern von LLMs. Für Webseitenbetreiber wird dadurch ein völlig neues Content-Modell geschaffen, das sich stark auf maschinell erstellte Inhalte stützt. Diese Entwicklung könnte grundlegende Veränderungen in der Art und Weise bedeuten, wie Inhalte erstellt und optimiert werden.

2. Kann Google weiterhin im Wettbewerb bestehen?

Trotz der wachsenden Bedeutung von KI generierten Suchsystemen bleibt der organische Traffic über Google unangefochten dominant. Marcus Tober wies darauf hin, dass der Traffic über klassische Suchmaschinen nach wie vor um ein Tausendfaches höher ist als der Traffic, den KI-generierte Systeme erzeugen. Dies bestätigt, dass SEO in klassischer Form immer noch einen bedeutenden Stellenwert besitzt und dass Google seine Position im Wettbewerb erfolgreich behauptet.

3. Wichtige Rankingfaktoren für LLMs

Die Optimierung für LLMs folgt einer eigenen Strategie, die sich von klassischem SEO unterscheidet. Zu den wesentlichen Rankingfaktoren gehören:

• Keyword-Optimierung und Experimente: Regelmäßige Überprüfung und Experimentieren mit Keywords bleibt unverzichtbar. Unternehmen sollten die Performance ihrer Marke innerhalb von LLMs testen und gezielt anpassen.
• Vertrauenswürdige Zitierungen und Quellen: Eine hohe Präsenz in vertrauenswürdigen Quellen, etwa auf Plattformen wie Reddit und Quora, unterstützt die Markenwahrnehmung in LLMs und stärkt das Vertrauen.
• Kontinuierliche Überwachung: Die Ergebnisse und Präferenzen von LLMs ändern sich häufig. Eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung der Inhalte ist daher notwendig, um die Sichtbarkeit langfristig zu sichern.

4. Monetarisierungspotenzial der KI-Suchmaschinen

Auch das Monetarisierungspotenzial von KI-Suchmaschinen existiert bereits und die Umsetzungen lassen nicht auf sich warten. In den USA wird das Potenzial von Affiliate-Links zunehmend genutzt, sodass bestimmte Marken direkt über die KI verlinkt werden. Darüber hinaus ähneln die Suchergebnisse in AI-Overviews und anderen Diensten immer mehr einem Produkt-Feed, in dem Rezensionen und Preise für Produkte und Dienstleistungen angezeigt werden.

Die besten KI- und SEO-Tipps für LLMO

Dominik Wojcik, Geschäftsführer von evnxt, stellte in seinem Vortrag die besten Praktiken zur Optimierung für KI-gestützte Large Language Model Overviews (LLMO) und deren Anwendung in der SEO-Welt vor. Sein Ansatz fokussierte sich auf die Möglichkeiten, durch gezielte Optimierungen und den Einsatz von spezifischen LLMs eine bessere Platzierung in KI-basierten Suchergebnissen, wie etwa den Google AI Overviews, zu erreichen.

Verschiedene Modelle:

• Native Foundation Modelle: Diese Modelle, die lokal ohne Internetzugang arbeiten, bieten datensichere, spezifische Anwendungen.
• Google AI Overview: KI-generierte Snippets in Google erfordern klare, EEAT-gerechte Inhalte sowie einfache Sprache ohne Fachjargon.
• SearchGPT: Dieser Web-Crawler von OpenAI aktualisiert Informationen in Echtzeit und ermöglicht eine dynamische SEO-Optimierung.

Erfolgsfaktoren für Google AI Overviews

• EEAT-Inhalte (Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit): Inhalte sollten von hoher Qualität sein und die Glaubwürdigkeit des Autors unterstreichen.
• Präzise und verständliche Antworten: Klare und genaue Antworten auf spezifische Themenfragen erhöhen die Chancen, in den AI-Overviews präsent zu sein.
• Verwendung natürlicher Sprache: Komplexe Fachbegriffe sollten vermieden werden, um ein breites Publikum anzusprechen.
• Technischer State-of-the-Art: Technische Details wie Ladezeiten und die allgemeine technische Qualität einer Seite sind entscheidend, um in den SERPs aufzusteigen.
• Allgemeine SERP-Rankings: Eine gute Platzierung in den traditionellen Suchergebnissen kann helfen, auch in den KI-generierten Overviews aufzutauchen.

Durch eine gezielte Nutzung von LLM-Optimierungen, die richtige Auswahl an Modellen und eine durchdachte Strukturierung der Inhalte können Unternehmen ihre Präsenz in den AI-Overviews von Google sowie in anderen KI-generierten Suchresultaten nachhaltig stärken.

Einsatz unterschiedlicher LLMs:

• Claude: Ideal für kreatives Schreiben, da es flexibel und kontextbewusst ist.
• Perplexity: Hervorragend für Quellenangaben und die Recherche verlässlicher Informationen.
• FreedomGPT: Bietet uneingeschränkten Zugang und eignet sich für kontroverse oder unzensierte Themenbereiche.
• ChatGPT: Bleibt der Maßstab für allgemeine Anwendungen und ist durch seine Vielseitigkeit nach wie vor die beste Wahl für die meisten SEO-Aufgaben.

Food & Network

Die Pause wurde von vielen genutzt, um sich auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, während man in entspannter Atmosphäre das Essen genießen konnte. So war die Mittagspause nicht nur eine willkommene Unterbrechung, sondern auch ein Moment des Networkings.

Ganzheitliche Synergien zwischen SEO und SEA

Diana Karcz, Director SEO bei der Online Solutions Group GmbH über „SEO- und SEA-Synergien jenseits der Basics“ und wie sich beide Disziplinen wechselseitig unterstützen können. Anstatt SEO und SEA als isolierte Bereiche zu betrachten, ist eine strategische Verschmelzung der beiden essenziell, um langfristiges und nachhaltiges Wachstum zu fördern. Durch das Aufbrechen traditioneller Trennlinien können sich beide Bereiche optimal ergänzen und das Beste aus der jeweils anderen Disziplin ziehen.

Strategien zur Synergie zwischen SEO und SEA

• Keyword-Transfer von SEO zu SEA: Keywords, die im SEO-Bereich erfolgreich sind, können effizient in SEA-Kampagnen eingesetzt werden, um so deren Relevanz und Erfolgschancen zu steigern.
• Integration von SEO-Fragen in SEA-Kampagnen: Häufig gestellte Fragen, die im SEO-Kontext auftauchen, sollten auch in SEA-Anzeigen integriert werden, um auf die Bedürfnisse der Nutzer besser einzugehen.
• SEA zur Unterstützung bei sinkenden SEO-Klicks: Wenn die Klicks auf SEO-Seiten zurückgehen, kann SEA gezielt eingesetzt werden, um die Sichtbarkeit in diesen Bereichen zu sichern.
• Kostenintensive SEA-Keywords im SEO stärken: Besonders teure Keywords in der SEA-Strategie lassen sich durch SEO unterstützen, indem sie organisch optimiert werden, um langfristig die Kosten in SEA-Kampagnen zu senken.
• 404-Fehler und Co. auch in SEA-Kampagnen beachten: Nicht nur im SEO, auch im SEA sollte auf technische Details wie 404-Fehler geachtet werden, da diese die Nutzererfahrung und die Anzeigenqualität beeinflussen können.

Auch eine gemeinsame Wettbewerbsanalyse von SEO und SEA kann entscheidend sein, um umfassende Einblicke in die Strategien der Konkurrenz zu erhalten. Ebenso können SEA-Maßnahmen wertvolle Anstöße für die Optimierung von SEO-Inhalten geben – etwa durch ansprechende Call-to-Actions (CTAs) oder alternative inhaltliche Ansätze, die sich in SEA-Kampagnen bewährt haben.

Effiziente SEO-Workflows mit KI: Integration mit Screaming Frog und GPT

Stefan Dandörfer, Online Marketing Manager bei Bloofusion Germany GmbH, präsentierte eine Möglichkeit, eigene SEO-Workflows durch die Integration von ChatGPT in Screaming Frog zu erstellen und optimieren. Durch die Nutzung von KI für Aufgaben wie das Erstellen von Produktbeschreibungen und das Identifizieren von Content-Lücken lassen sich zeitaufwändige Prozesse automatisieren und verbessern.

Setup und Voraussetzungen für die KI-Integration

• Screaming Frog Lizenz: Die Integration erfordert mindestens Version 20.1.
• JavaScript Rendering aktivieren: Für eine optimale Leistung muss das Rendering für JavaScript aktiviert sein.
• OpenAI API-Schlüssel: Der API-Schlüssel von OpenAI ermöglicht die Kommunikation zwischen Screaming Frog und ChatGPT.

So gehts:

• JavaScript-Konfigurator öffnen und die gewünschten Einstellungen vornehmen.
• GPT auswählen und den API-Schlüssel einfügen.
• Den Crawl starten und die Ergebnisse anzeigen lassen.
• Eigene Snippets erstellen, die sich direkt aus den Crawling-Daten generieren.

Anwendung und Nutzen: Produktbeschreibungen und Content-Lücken

Ein praktischer Anwendungsfall für diese Integration ist das Erstellen von Produktbeschreibungen. Durch die Analyse vorhandener Inhalte lassen sich inhaltliche Lücken erkennen, die durch automatisch generierte Snippets gefüllt werden können. Auf diese Weise erhalten Webseitenbetreiber wertvolle Hinweise darauf, wo Optimierungsbedarf besteht und wie Inhalte effizienter gestaltet werden können.

Learnings und Herausforderungen

Die Integration von ChatGPT in Screaming Frog bietet erhebliche Vorteile, birgt jedoch auch Herausforderungen. Konditionelle Prompts, die komplexe Anweisungen an die KI übermitteln, sind oft fehleranfällig und erfordern eine präzise Feinjustierung, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Da die Fehlerquote sich jedoch nicht vollständig auf null reduzieren lässt, bleibt eine manuelle Korrekturschleife unverzichtbar, um die generierten Inhalte sorgfältig zu überprüfen und ihre Qualität sicherzustellen. Zudem kann die Nutzung der API sowie das Arbeiten mit komplexeren Prompts kostenintensiv werden, weshalb es ratsam ist, die Ausgaben regelmäßig zu überwachen, um die Effizienz der Anwendung im Blick zu behalten.

Cross-Platform-Effekte von TV auf SEO: TV als Impulsgeber für Suchanfragen

Nicolas Sacotte, Gründer von contentking.de, und Ralf Zmölnig, Geschäftsführer von ROCKITdigital GmbH, beleuchteten die Bedeutung von TV-Werbung in der heutigen digitalen Marketinglandschaft und deren Einfluss auf SEO. Entgegen der weit verbreiteten Meinung, dass TV eine aussterbende Werbeform ist, zeigten sie auf, dass TV weiterhin eine starke Wirkung auf das Nutzerverhalten und die Markenbekanntheit hat.

Wie relevant ist TV heute noch?

Die beiden Experten stellten klar, dass TV nach wie vor eine wichtige Rolle im Marketing-Mix spielt. Laut Studien nutzen 70 % der TV-Zuschauer parallel ihr Handy, was exzellente Crossplatform-Möglichkeiten schafft. TV-Werbung triggert zudem mehr Suchanfragen als die meisten anderen Marketingkanäle, und mit 81 % der Deutschen, die weiterhin lineares Fernsehen schauen, bleibt das Fernsehen ein starker Impulsgeber für die Nutzeraktivität und -interaktion.

TV und SEO: Eine effektive Verbindung zur Markenstärkung

TV-Werbung ist nicht nur die allgemeine Markenbekanntheit von Relevanz, sondern auch für SEO, insbesondere im Hinblick auf die wachsende Bedeutung von EEAT (Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit). Markenbekanntheit stärkt die sogenannten Brand Searches – also Suchanfragen nach der Marke selbst – und diese sind ein wachsender Ranking-Faktor. Eine starke Markenpräsenz unterstützt damit auch das SEO-Ranking und hebt die Marke in den Suchergebnissen hervor.

Performance Testing und Kosten

Ein weiterer Vorteil von TV-Kampagnen ist, dass sie sich durch Performance-Tests in ihrer Wirksamkeit genau messen lassen. Entgegen der landläufigen Meinung sind die Kosten für TV-Werbung zudem nicht so hoch, wie oft angenommen. So ermöglicht TV-Werbung einen effizienten Einsatz im Budget und trägt zur Markenbekanntheit und dem SEO-Erfolg bei.

10 SEO-Hacks für den perfekten Amazon-Launch

Ruben Astorgano, CEO von RAZ Consulting, stellte zehn effektive SEO-Hacks für den erfolgreichen Produkt-Launch auf Amazon vor. Dabei ging es vor allem darum, wie sich Produkte optimal platzieren und durch eine zielgerichtete Keyword-Strategie im Amazon-Algorithmus hervorheben lassen.

Wichtige Tools zur Amazon Optimierung

• Shulex: Ein Scraper, der Rezensionen analysiert und wertvolle Insights zur Kundenmeinung bietet.
• Helium10: Ein umfassendes Keyword-Tool, das zahlreiche Funktionen für die Optimierung von Amazon-Listings bietet.
• ChatGPT: Ein vielseitiges Hilfsmittel zur Content-Erstellung und Ideenfindung.

Empfehlungen und Neuerungen im Amazon-Algorithmus

• Erhöhte Grenze für Backend-Keywords: Amazon hat die Zeichenanzahl für Backend-Keywords erhöht, was mehr Spielraum für die Keyword-Optimierung bietet.
• A+ Content und Produktbeschreibungen: Auch wenn A+ Content für den Kunden sichtbar die Produktbeschreibung ersetzt, bleibt diese dennoch für das Ranking relevant und sollte daher immer ausgefüllt werden.
• Keyword-Set bei Varianten: Keywords, die bei Varianten verwendet werden, zählen als einheitliches Set für das gesamte Produkt und sollten strategisch geplant werden.
• Bulletpoints auf max. 1000 Zeichen beschränken: Überlange Bulletpoints führen dazu, dass Amazon zufällig Wörter ignoriert – Astorgano empfiehlt daher eine Begrenzung auf maximal 1000 Zeichen.
• Exakte Keyword-Matches: Top-Keywords und Suchbegriffe sollten möglichst exakt in die Produktbeschreibung eingefügt werden, um die Relevanz für den Algorithmus zu maximieren.
• Amazon-Algorithmus einsehbar: Der Algorithmus kann frei nachgelesen werden, was wertvolle Einblicke zur Optimierung liefert.
• Amazon-Support nutzen: Für technische Fragen empfiehlt es sich, ein Support-Ticket einzureichen, anstatt direkt anzurufen, da dies oft zu schnelleren Ergebnissen führt.

Ranking fast and slow: Psychologische Prinzipien im SEO

Tobias Schmitz, Technical SEO Manager bei mobilezone GmbH, zeigte in seinem Vortrag die Parallelen zwischen Daniel Kahnemans „Schnelles Denken, langsames Denken“ und den alltäglichen SEO-Praktiken. Er zeigte auf, wie psychologische Effekte gezielt genutzt werden können, um Inhalte ansprechender und überzeugender zu gestalten und damit das Nutzerverhalten zu beeinflussen.

Wichtige Effekte und ihre Bedeutung für SEO

Der Einsatz von psychologischen Prinzipien wie Priming und Assoziation kann im SEO die Wahrnehmung einer Marke positiv beeinflussen. Das Prinzip des „Primings“ zeigt, dass Menschen auf subtile Reize reagieren und diese unbewusst in ihre Entscheidungen einfließen lassen. Positive Assoziationen und eine einfache, ansprechende Darstellung können daher die Wirkung von Inhalten erheblich verstärken und das Vertrauen der Nutzer gewinnen.

Zentrale psychologische Effekte für SEO:

• Halo-Effekt: Der Halo-Effekt beschreibt, wie positive Eigenschaften einer Marke oder einer Person auf andere Bereiche übertragen werden. Ein gut gestalteter, benutzerfreundlicher Inhalt erzeugt somit eine positive Grundstimmung, die die gesamte Wahrnehmung der Seite verbessert.
• Storytelling: Durch emotionales und packendes Storytelling lassen sich Nutzer länger auf einer Seite halten und stärker in die Inhalte einbinden. Geschichten erzeugen eine persönliche Verbindung und machen Informationen greifbarer.
• Anker-Effekt: Der Anker-Effekt beschreibt, wie ein erstes, prägnantes Merkmal – z. B. ein klarer Vorteil oder ein unverkennbarer CTA – die weiteren Erwartungen der Nutzer prägt und lenkt.

Zum Abschluss verwies Schmitz auf verschiedene Beispiele aus Kahnemans Buch, die den Zuhörern als Denkanstoß und Leitfaden für die zukünftige Content-Gestaltung dienen können.

Der SEO Day 2024 zeigte erneut, warum er zu den wichtigsten Veranstaltungen der Branche gehört. Die hochkarätigen Vorträge, die beeindruckende Expertise der Speaker und die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, machten das Event zu einem vollen Erfolg. Besonders die praktische Anwendbarkeit der präsentierten Inhalte und der Blick über den Tellerrand – sei es durch psychologische Prinzipien, KI oder Cross-Media-Strategien – hinterließen einen nachhaltigen Eindruck. Klar ist, dass sich viele jetzt schon auf den nächsten SEO Day freuen, denn eines ist sicher: Köln bleibt der Treffpunkt für alle, die die SEO-Landschaft aktiv mitgestalten wollen.

Weitere SEO Day Recaps gibt es hier:

• https://www.abakus-internet-marketing.de/wissen/seo-blog/veranstaltungen/seoday-2024-recap