Ich bin Luca, absolviere gerade die Ausbildung zum E-Commerce Kaufmann und bin im zweiten Lehrjahr. Gleichzeitig bin ich Ausbildungsbotschafter für meinen Betrieb, Online-Profession, und die IHK. Ja genau, ich bin als Botschafter für meinen Ausbildungsberuf unterwegs. Was das genau bedeutet, erzähle ich euch hier!

Wer oder was ist ein Ausbildungsbotschafter?

Bei der IHK gibt es ein Ausbildungsbotschafterprogramm, welches beinhaltet, dass Auszubildende in verschiedenen Lehrjahren an Schulen gehen und die Schüler über ihren Ausbildungsberuf sowie die damit verbundene Ausbildung hautnah aufklären.

Eigentlich war ich nie jemand, der sich freiwillig für irgendwas gemeldet hat. Warum mache ich also die Aufgabe als Ausbildungsbotschafter? Ich denke, dass hat mit zwei einfachen Umständen zu tun: Erstens war ich nie gut darin vor vielen fremden Personen zu sprechen und das wollte ich ändern. Der zweite Punkt war, dass ich nach meinem Schulabschluss im letzten Jahr ziemlich verloren war in der Menge an Möglichkeiten, die mir zu Verfügung standen. Und mir hat jemand gefehlt, der mir etwas zu den einzelnen Ausbildungsberufen hätte erzählen können – und auch, dass eine Ausbildung eine wirklich gute Alternative zum Studium ist.

Das Projekt Ausbildungsbotschafter wurde ins Leben gerufen, um Schüler auf das duale Ausbildungssystem aufmerksam zu machen, dessen Vorteile aufzuzeigen und weitere Alternativen zum Studium zu bieten, abseits von FSJ und BVJ. Es soll helfen und unterstützen – eine gute Sache.

Und wie wird man nun Ausbildungsbotschafter?

Die Ausbildungsbotschafter werden in der IHK natürlich auf ihre Aufgabe vorbereitet. Dort lernen sie verschiedene Präsentationstechniken und Kommunikationstipps, das duale Ausbildungssystem und Berufsorientierung, eine Reflexion der eigenen Ausbildung und weitere Karrieremöglichkeiten kennen.
Nach dieser Schulung war dann auch mein erster Termin für eine Präsentation in der Schule nicht mehr weit. 

Da die Ausbildungsbotschafter keine Präsentationsmaterialien von der IHK bekommen, muss dies in Eigenarbeit erledigt werden. Und so stellte ich mir folgende Frage: Was hätte mich letztes Jahr bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz interessiert? Was hätte mir geholfen? Mit meinen eigenen Erfahrungen war die Erstellung einer Präsentation schnell abgeschlossen und ich war bereit für meinen ersten Einsatz als Ausbildungsbotschafter am LEBK (Ludwig-Erhard-Berufskolleg). Der Fakt, dass ich dort selber zur Schule gehe, machte die ganze Sache für mich umso aufregender, denn wo kann man sich besser blamieren als an der eigenen Schule … Die Präsentation lief dann gute 50 Minuten und die 11 anwesenden Schüler schienen zum Glück nicht gelangweilt zu sein. Sie beteiligten sich sogar an meiner interaktiven Präsentation!

Die Einsätze als Ausbildungsbotschafter haben mir tatsächlich dabei geholfen, freier bei Vorträgen zu sprechen. Deshalb freue ich mich schon auf meine nächsten Einsätze, um meine Kompetenzen zu erweitern. Am wichtigsten bleibt dabei aber natürlich, dass ich auch weiterhin Leuten in meinem Alter ein wenig bei der Orientierung für ihr zukünftiges Arbeitsleben unterstützen kann.